Line-Dance in Hangelar Tanzen zur Country-Musik

Sankt Augustin · 150 Tänzer lassen im Hangelarer Haus der Nachbarschaft den Boden Schwingen: Die Desert Scorpions aus Menden hatten zum vierten Mal ein Line-Dance-Festival organisiert.

 Sieg ar Augustin Haus der Nachbarschaft Linedancefestival Desert Scorpions

Sieg ar Augustin Haus der Nachbarschaft Linedancefestival Desert Scorpions

Foto: Holger Arndt

Jeans, kariertes Hemd und Cowboyhut: Mit diesem Outfit liegt am Samstagnachmittag beim Country & Line- Dance-Festival in Hangelar niemand falsch. Natürlich dürfen auch die Cowboystiefel nicht fehlen, mit denen man zur Country-Musik am besten tanzen kann. Die Line-Dance-Gruppe Desert Scorpions aus Menden hatte zum vierten Mal zu ihrem Festival eingeladen. Zahlreiche andere Gruppen aus ganz NRW waren der Einladung gefolgt und schwangen gemeinsam das Tanzbein auf dem Holzboden des Hauses der Nachbarschaft.

Line-Dance ist eine Tanzform aus Amerika, bei der man nebeneinander und hintereinander eine Choreografie zur Country-Musik tanzt. Der Holzboden im Haus der Nachbarschaft sei dafür besonders gut geeignet, sagte die Trainerin der Desert Scorpions, Claudia Puleo. Der Boden schwinge beim Tanzen ein wenig mit und man höre das rhythmische Stampfen besonders gut. Das bewiesen die Gäste des Festivals sofort. Mit Eröffnung der Tanzfläche durch den Sänger Sweddy ist das Parkett sofort gefüllt. An verschiedenen Stellen zu Johnny Cashs „Folsom Prison Blues“ stampften die Line-Dancer laut auf den Boden und brachten ihn zum Schwingen.

Die Line-Dance-Szene werde immer populärer, bemerkte die 53-jährige Puleo. Das merke man allein schon an den Anmeldezahlen: Beim ersten Event vor vier Jahren hätten sich 30 Gäste angemeldet, im vergangenen 45 und dieses Jahr schon 150 Besucher. „Line-Dance ist ein lockerer und geselliger Tanz“, begründete die Trainerin den regen Zuspruch. Man könne ihn in Jeans tanzen und in jedem Alter. Beim Line-Dance gibt es zu jedem Lied eine Choreografie. Ein geübter Tänzer könne zwischen 50 und 80 Choreografien auswendig, so Puleo. So könne man auf jeder Veranstaltung mit allen das gleiche tanzen.

Geübte Tänzer kennen bis zu 80 Choreografien

Die Desert Scorpions fahren selbst gerne auf Line-Dance-Festivals in ganz Deutschland. „Dort lernt man viele andere Gruppen kennen, die dann wiederum auf unsere Veranstaltungen kommen“, erklärte Puleo. Sie selbst tanzt die amerikanische Tanzart schon seit zehn Jahren und weiß für sich, dass sie nicht mehr anders kann. Dieses Gefühl vermitteln auch die Gäste des Festivals in Hangelar. Im stillen Einvernehmen tanzen sie im Gleichschritt ihre Choreographien zur Livemusik. Am Rand der Fläche saßen Hildegard und Matthias Kirch.

Sie sind seit einem Monat neu bei den Desert Scorpions dabei. „Ich habe Respekt vor all den Schritten und dem Repertoire der geübten Tänzer“, sagte Hildegard Kirch. Sie überlege sich noch, ob sie sich auf die Tanzfläche traue. Zum Line-Dance habe es die beiden vor allem wegen der Countrymusik gezogen. „Wenn die Musik stimmt, dann macht das Tanzen Spaß“, sagten die Kirchs.

Brita und Peter Stauf sowie Kerstin Heuer waren nicht zum Tanzen gekommen. Sie gehören zum gemeinnützigen Verein Hexenreiter Bonn-Beuel. Sie schauten sich die Veranstaltung an und holten sich Tipps von Puleo, um im nächsten Jahr selbst ein Line-Dance-Fest zu organisieren, um damit Spenden zu generieren. Aber auch ohne Tanzerfahrung ließen sich die Hexenreiter am Abend in Hangelar anstecken und wippten rhythmisch mit dem Kopf zur Musik.

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