600 Millionen Euro Kosten Standort der Bundespolizei in Hangelar wird saniert

Sankt Augustin · Der Bund investiert in den Standort der Bundespolizei. Arbeiten an mehr als 80 Gebäuden sind auf dem 70 Hektar großen Areal geplant. Die Summe von rund 600 Millionen Euro könnte sich jedoch noch verändern.

 Der Bundespolizeistandort Hangelar wird bis zum Jahr 2045 ausgebaut.

Der Bundespolizeistandort Hangelar wird bis zum Jahr 2045 ausgebaut.

Foto: Bima

Rund 600 Millionen Euro wird die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) in den kommenden Jahren in den Bundespolizeistandort Hangelar investieren. „Aufgrund noch ausstehender und detaillierterer Planungen kann sich die Summe jedoch noch ändern“, sagt Bima-Sprecher Thorsten Grützner auf Anfrage des General-Anzeigers. Denn die Modernisierung steht noch am Anfang.

Wie berichtet, soll das 70 Hektar große Areal umfangreich saniert werden. Bis 2045 werden am Standort zahlreiche Gebäude renoviert, instandgesetzt oder neugebaut. Seit 2016 liegt dafür ein städtebaulischer Entwicklungsplan vor. Notwendig ist die Herrichtung, da sich im Laufe der Zeit die Aufgaben der Bundespolizei verändert haben sowie neue hinzugekommen sind, mit denen auch ein erheblicher Personalzuwachs verbunden ist. „Darüber hinaus ist der Zustand der Gebäude aus baulicher Sicht veraltet und sanierungsbedürftig“, sagt Grützner. Der Standort in Hangelar ist einer der ältesten der Bundespolizei.

Erste Projekte sind gestartet

  Einige Gebäude sind so marode, dass sie abgerissen werden.

Einige Gebäude sind so marode, dass sie abgerissen werden.

Foto: Thomas Heinemann

Die ersten Projekte sind bereits gestartet. Laut Bima-Sprecher gehören dazu Arbeiten an der elektrischen Versorgung, der Bau eines zusätzlichen Wegs auf das Gelände – um verschiedene Baustellen erreichen zu können – sowie Kanalarbeiten. Weiter liefen bereits in großem Umfang Ausgleichsmaßnahmen wie Ersatzanpflanzungen von Bäumen, so Grützner. Denn der Standort wird sich mit der Modernisierung deutlich verändern: Am Ende sollen die Gebäude an einer dominierenden Hauptachse entlang verlaufen und somit kurze Wege für die Nutzer schaffen.

Die Modernisierung erfolgt im laufenden Betrieb. Seien die Neubauten fertiggestellt und bezogen, erfolge die bauliche und energetische Sanierung erhaltenswerter Bestandsgebäude, teilt Grützner mit. Dabei spiele auch Nachhaltigkeit eine Rolle. Wie das Bundesministerium des Innern für Bau und Heimat auf eine Kleine Anfrage von Irene Mihalic, innenpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, mitteilt, werden mehr als 80 Gebäude mit einer Nettogrundfläche von mehr als 100 000 Quadratmeter neu gebaut, modernisiert oder instandgesetzt.

Kleine Anfrage zum Umweltschutz

Dabei sei auch in Planung, weitere Kapazitäten für die Aus- und Fortbildung zu schaffen. Konkret zählt das Bundesinnenministerium dazu den Bau des Polizeitrainings- und Fortbildungszentrums auf sowie die Errichtung eines Schießausbildungszentrums für Spezialkräfte, die Luftfahrerschule und den Neubau der Diensthundeausbildungsanlage der Bundespolizeidirektion Sankt Augustin. Ob beim Ausbau auch der Klimaschutz und erneuerbare Energien eine Rolle spielen, ist ebenfalls Gegenstand der Kleinen Anfrage.

Laut Bundesinnenministerium werden bei der Planung etwa Lademöglichkeiten für dienstliche Elektro-Zweiräder und Elektro-Autos geprüft. In die laufenden und zukünftigen Planungen flössen zudem die aktuellen ökologischen, energetischen und baupolitischen Ziele des Bundes an seine Bauten ein. Für Mihalic lässt die Antwort der Bundesregierung in diesem Punkt viele Fragen offen: „Wir müssen uns bei Baumaßnahmen immer vor Augen führen, dass wir auch für die ferne Zukunft bauen.“ Deshalb müssten bei so einer umfangreichen Sanierung höchste Klimaschutzstandards eingehalten werden. Die Gebäude auf dem Bundespolizeistandort sollen künftig von einem bepflanzten grünen Band umgeben sein, das auch als Sichtschutz dient.

„Es entsteht ein Biotopverbund zwischen dem grünen Band, einer benachbarten Kiesgrube und weiteren großen, zusammenhängenden Grünflächen, die auf dem Gelände vorgesehen sind“, sagt Bima-Sprecher Grützner. Zugleich sorgten die Grünflächen für einen großen Abstand zur Wohnbebauung.

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