Sperrung der Siegbrücke Stadt will Radweg wieder öffnen

SANKT AUGUSTIN · Auch für Mendens Ortsvorsteher Karl-Heinz Baumanns hat der gesperrte Fuß- und Radweg über die Eisenbahnbrücke nach Troisdorf Konsequenzen. "Ich nehme mittlerweile nun schon mal eher das Auto oder das Motorrad statt des Fahrrads", sagte Baumanns.

 Von Friedrich-Wilhelms-Hütte nach Menden kommen Fußgänger und Radfahrer derzeit nicht über die gesperrte Eisenbahnbrücke.

Von Friedrich-Wilhelms-Hütte nach Menden kommen Fußgänger und Radfahrer derzeit nicht über die gesperrte Eisenbahnbrücke.

Foto: Arndt

Möglicherweise kann er bald wieder häufiger das Fahrrad nehmen. Laut Rainer Gleß, Technischer Beigeordneter der Stadt, könnte die Brücke im späten Frühjahr 2016 wieder für Fußgänger und Radfahrer passierbar sein. "Ich glaube, dass wir da auf jeden Fall etwas machen müssen", sagte Gleß.

Im März 2014 hat die Stadt die Brücke gesperrt. Die Tragkonstruktion ist verrostet, die Verkehrssicherheit nicht mehr gegeben. Das heißt: Fußgänger und Radfahrer müssen den Umweg über den Siegdeich nehmen und die Sieg über die Melanbogenbrücke überqueren. Doch eine Lösung ist nun zumindest absehbar, wie Gleß sagte: "Ich sehe Licht am Ende des Tunnels."

Konkret bedeutet das: Die Stadt möchte zunächst die schlimmsten Schäden sanieren. Dafür stellt sie 67.000 Euro in den nächsten beiden Jahren bereit. Vorbeugend hat die Verwaltung 70.000 Euro für den Haushalt 2016/2017 angemeldet. Dadurch sollen Fußgänger und Radfahrer die Brücke wieder nutzen können. Das ist der erste Schritt.

Daran anknüpfend gibt es mehrere Varianten. Die Grundsanierung kostet die Stadt laut Gleß rund 400.000 Euro. Die Stadt hat bei der Deutschen Bahn angefragt, ob diese sich an der Summe beteiligt. Die Bahn prüft das laut Gleß noch. Bis Ende des Jahres soll vermutlich ein Ergebnis vorliegen.

Doch ob die Stadt den Weg aufwendig in Schuss bringt, hängt vor allem von einer Entscheidung ab: Bleibt die Eisenbahnbrücke überhaupt bestehen? Oder gibt die Bahn sie auf, weil sie im Zuge des Ausbaus der S 13 die östlich gelegene, noch zu bauende neue Brücke nutzt?

Die Stadt hat in der Vergangenheit laut Gleß in dieser Frage immer wieder unterschiedliche Informationen von der Bahn erhalten. Nun sehe es aber danach aus, als ob die Bahn die bestehende Brücke noch 40 bis 50 Jahre nutzen wolle. Eine Grundsanierung des Fuß- und Radwegs wäre demnach denkbar.

Zwei andere Optionen sind aber auch möglich, sie könnten statt einer aufwendigen Sanierung ins Spiel kommen. Zum einen ist es ein kompletter Neubau des Rad- und Gehweges an der vorhandenen Brücke. Zum anderen ein Rad- und Gehweg unmittelbar neben der Brücke der S 13, auf verbreiterten Brückenstützen.

Ein Ingenieursbüro prüft aktuell die Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit dieser Varianten. Die Resultate der Studie sollen Ende des Jahres vorliegen, so Gleß. Er sagte: "Es gibt eine ganze Reihe denkbarer Optionen, das ist positiv."

Einigen Bürgern ist es aber vor allem wichtig, dass sie nicht länger einen Umweg nehmen müssen - auch wenn die Beschwerden abnehmen, wie Ortsvorsteher Baumanns erzählt. Doch auch für ihn hätte eine Lösung Vorteile: Er selbst könnte dann ja auch wieder öfter das Fahrrad nehmen.

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