Birlinghovener Eltern kämpfen für Schulbus Stadt Sankt Augustin stellt nachmittäglichen Taxi-Bus ein

SANKT AUGUSTIN · Wenn ihr Schultag um 15 Uhr endet, steht er bereit. Ein Kleinbus, der sieben Ganztagsschüler von der Grundschule "Am Pleiser Wald" nach Birlinghoven und Schmerbroich bringt. Zumindest bis zum Ende des Schuljahres. Dann stellt die Stadt den Schulbus ein.

 Die Schulbushaltestelle "Pleiser Wald" in Niederpleis.

Die Schulbushaltestelle "Pleiser Wald" in Niederpleis.

Foto: Michael Lehnberg

Die von der Verwaltung offerierten Alternativen halten die betroffenen Eltern nicht für praktikabel. Sie fordern daher, dass ein Linienbus wie bereits am Morgen auch am Nachmittag eine Schleife direkt zur Alten Heerstraße in Niederpleis fährt.

Mit der Einführung des Schulbusses nach Birlinghoven ist die Stadt 2013 einer Elternforderung nachgekommen. Im Schuljahr 2014/15 bezahlt die Stadt dafür rund 21.000 Euro für dann 25 Schüler. "Das war eine Übergangslösung bis zur Klärung der rechtlichen Situation", sagt Stadtsprecherin Eva Stocksiefen. Die Überprüfung habe ergeben, dass der offene Ganztag an Grundschulen ein freiwilliges Angebot sei, weswegen die Schüler-Fahrkostenverordnung nicht greife. Der Taxibus sei eine freiwillige Leistung und dafür fehle der Verwaltung im Haushaltssicherungskonzeptes der finanzielle Spielraum.

Das steht seit Februar fest. Seither sind die Eltern in regem Austausch mit der Verwaltung. Zuletzt saßen sie am Dienstag zusammen, die Stadt präsentierte den Müttern und Vätern, die 124 Unterschriften zum Schulbuserhalt gesammelt haben, zwei Lösungsansätze. Sie möchte den Schulschluss auf 14.45 Uhr vorverlegen, damit die derzeit insgesamt 25 OGS-Schüler den Bus erreichen, der um 15.07 Uhr von der Haltestelle Bahnstraße nach Birlinghoven fährt. "Die Schule bietet ein Schulwegtraining", so Stocksiefen. Zudem soll eine neue Haltestelle an der Hauptstraße/Hennefer Straße eingerichtet werden, zum Schuljahr 2015.

"Diese Vorschläge sind für uns nicht tragbar", spricht Mutter Susanne Madelung für ihre Mitstreiter. Die bezweifeln, dass Erstklässler die 700 Meter Fußweg zur Bahnstraße allein bewältigen oder mit Verspätungen oder Ausfällen umgehen können. Ähnliches gelte für die neue Haltestelle, die unwesentlich näher an der Schule liege. Eine Schleife der 535 an der Schule entlang ist für die Eltern, die in Birlinghoven keine Schule haben, die einzig sinnvolle Lösung.

Eine Lösung, der die RSVG indes eine Absage erteilt hat. Der Umweg sei im Taktgefüge am Nachmittag nicht möglich, ein Zusatzbus erforderlich. Die Eltern hoffen auf Hilfe aus dem Rathaus. "Einige Fraktionen haben uns ihre Unterstützung versichert", sagt Madelung. Beigeordneter Marcus Lübken bekräftigt: "Ich werde mich beim neuen Landrat dafür einsetzen, dass der Kreis als Auftraggeber für die RSVG die Umwegfahrt am Nachmittag sicherstellt."

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