Waldorfschule Stadt bleibt Eigentümer der Sporthalle in Hangelar

SANKT AUGUSTIN · Die einzige Sporthalle in Hangelar bleibt im Eigentum der Stadt Sankt Augustin. Das ist das Ergebnis eines Runden Tisches, zu dem Vertreter der Stadtverwaltung, des TV Hangelar, der beiden Grundschulen, der Freien Waldorfschule, des Stadtsportverbandes sowie die Vorsitzende des Kultur-, Sport- und Freizeitausschusses, Anne-Katrin Silber-Bonz, am Donnerstag zusammengekommen waren.

"Das Interesse der Freien Waldorfschule an einem Kauf der Turnhalle Hangelar wird nicht weiter verfolgt", teilte die Stadtverwaltung gestern mit. Damit ist auch klar, dass das Thema in der Sitzung des Kultur-, Sport- und Freizeitausschusses am Dienstag, 10. Dezember, obsolet ist. Die Verwaltung wird die Prüfvorlage in der Sitzung zurückziehen.

Laut Stadt sei das Treffen in konstruktiver Atmosphäre abgelaufen. Dass sich die Waldorfschule erweitern will, stieß bei den Nutzern auf Verständnis. Nachvollziehbar war ebenso, dass ein Verkauf der Halle aus wirtschaftlicher Sicht Vorteile für die Stadt gebracht hätte. Zwar hatte die Waldorfschule den Nutzern angeboten, die Halle so weiter nutzen zu können wie bisher auch, was sie vertraglich auch zuzusichern wollte. Schnell zeigten sich aber in den Gesprächen bei allen Beteiligten, dass das in der Praxis nur schwer umsetzbar sei. Einen möglichen Verkauf hatte die Stadt indes immer davon abhängig gemacht, dass den bisherigen Nutzern keine Nachteile entstehen. Alle Beteiligten kamen daher einvernehmlich zu dem Ergebnis, dass die Turnhalle im Eigentum der Stadt bleiben soll.

Zufrieden zeigte sich Sankt Augustins Sportdezernent Marcus Lübken: "Für uns war nach Abwägung der verschiedenen Interessen klar, dass das allgemeine Interesse an einer öffentlichen Nutzung der Sporthalle Vorrang vor den sehr gut nachvollziehbaren Motiven der Waldorfschule haben muss." Für die FDP muss die Stadt der Waldorfschule bei der Suche nach geeigneten Flächen für ihre Vorhaben jetzt aber auch helfen. "In dieser Sache darf es keine Verlierer geben", so FDP-Fraktionsvorsitzende Stefanie Jung.

Die Absicht der Freien Waldorfschule hatte jüngst für viel Wirbel in Hangelar gesorgt. Die Sportler des TV hatten unter anderem mehr als 1800 gesammelte Unterschriften samt Protestnote Bürgermeister Klaus Schumacher übergeben.

Harsche Kritik übt die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Bürger, Sportler, Grundschule und Vereine seien massiv verunsichert worden. "Und am Ende bleibt alles beim alten", schimpfte Fraktionsvorsitzender Martin Metz. Überdies sei die Politik bis heute nicht ordentlich informiert worden. Stattdessen habe es Pressemitteilungen und Runde Tische gegeben, bei denen die Opposition ausgeschlossen gewesen sei. "Das ist sportpolitisches Totalversagen des Bürgermeisters und des Dezernenten Lübken."

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