Rhein-Sieg-Gymnasium in Sankt Augustin Sporthalle wird vorerst kein Flüchtlingsheim

Sankt Augustin · Die Stadt rückt von ihren Plänen für das Rhein-Sieg-Gymnasium ab. Das sorgt für Erleichterung bei Vereinen und Schulen.

Die Stadt Sankt Augustin rückt vorerst von ihren Plänen ab, die Sporthalle des Rhein-Sieg-Gymnasiums (RSG) als Flüchtlingsunterkunft vorzubereiten. Zumindest bis Ende des ersten Schulhalbjahres Anfang Februar soll das so bleiben. Das teilte die Stadt am Montag mit.

„Ich musste eine Entscheidung treffen und habe eine Entscheidung getroffen“, sagte der Technische Beigeordnete Rainer Gleß dem GA. „Der soziale Friede wäre sonst stark beeinträchtigt gewesen.“ Bürgermeister Klaus Schumacher ist derzeit nicht im Rathaus, Gleß sein Stellvertreter. Der zuständige Sozialdezernent Marcus Lübken trägt die Entscheidung laut Gleß mit.

Wie berichtet, wollte die Stadt die sanierte Halle ab Januar als Flüchtlingsunterkunft vorbereiten. Es wäre die vierte gesperrte Halle im Stadtgebiet gewesen. Dagegen protestierten Schulen und Vereine massiv – unter anderem weil viele Vereine auf die RSG-Halle ausweichen (der GA berichtete).

"Zurückrudern wäre die falsche Bezeichnung"

Nun geht die Stadt von dem Vorhaben ab. „Zurückrudern wäre die falsche Bezeichnung. Es war ein Abwägungsprozess: Auf der einen Seite die Schließung der vierten Halle, ohne den Beweis erbracht zu haben, alle anderen Möglichkeiten geprüft zu haben. Dadurch wäre der soziale Frieden gefährdet. Und auf der anderen Seite die Gefahr, nicht ausreichend Unterkünfte zu haben und diese bei Bedarf schnell aus dem Boden zu stampfen“, sagte Gleß. Die Neuigkeiten aus der Stadtverwaltung stießen auf ein positives Echo.

„Ich bin extrem erleichtert“, sagte RSG-Schulleiterin Birgit Fels. Und Heinz-Willi Schäfer vom Stadtsportverband sagte: „Das ist ein schönes Weihnachtsgeschenk.“ Die Fraktionen goutierten die Entscheidung ebenfalls. „Was vorher nicht ging, geht jetzt. Gut für die Schulen, dass die Verwaltung die Kurve gekriegt hat“, sagte Grünen-Fraktionschef Martin Metz. Auch Aufbruch, SPD, CDU und FDP begrüßten den Schritt.

Wenn weiter 200 Flüchtlinge monatlich kommen, könnte Halle ab Februar belegt werden

Dennoch könnte die Halle aber ab Februar belegt werden, so die Stadt. Dies wäre der Fall, wenn weiter 200 Flüchtlinge monatlich nach Sankt Augustin kommen, das Hotel Regina im Zentrum nicht als mögliche Unterkunft angemietet werden kann und sich keine weiteren Alternativen finden.

Über die Feiertage will die Verwaltung weiter mit dem Verwalter des leer stehenden Hotels verhandeln und weitere Unterbringungsmöglichkeiten suchen. Laut des Projektplans zur Unterbringung der Flüchtlinge beabsichtigt die Stadt, die derzeit belegten drei Turnhallen ab August wieder dem Sport zur Verfügung zu stellen.

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