Bande in Bonn vor Gericht Schweigen zu Einbruch bei Klaus Kinkel

RHEIN-SIEG-KREIS · Mit einem Einbruch ins Haus von Ex-Außenminister Klaus Kinkel in Sankt Augustin begann Silvester 2013 eine ganze Serie von Einbrüchen, auch in Hennef und Königswinter.

Seit Mittwoch müssen sich fünf Männer zwischen 21 und 27 Jahren vor der Bonner Jugendstrafkammer für 17 Taten verantworten, die sie in wechselnder Besetzung bis September 2013 begangen haben sollen. Die Anklage wirft ihnen Einbruchdiebstahl, räuberischen Diebstahl, räuberische Erpressung und Körperverletzung vor. Die Täter hebelten Türen oder Fenster auf und stahlen Bargeld, Schmuck und Laptops. Schaden: an die 70.000 Euro.

Kinkel und seine Frau waren verreist, als die Täter kamen und wertvollen Schmuck stahlen. Ein 86-jähriger Hauseigentümer in Sankt Augustin aber war am 22. Juni daheim und wurde von dem 27-jährigen Angeklagten, dem allein 13 Taten zur Last gelegt werden, brutal attackiert. Als der Senior plötzlich vor ihm stand, soll er ihm gedroht haben: "Gib' mir Geld oder Gold, oder ich schlag dich tot." Als er nicht genug Geld erhielt, schlug er auf den 86-Jährigen ein. Bei einem weiteren Einbruch stieß und trat er Zeugen, die sich ihm in den Weg stellten und schlug einen der alarmierten Polizisten so, dass der stürzte und sich die Hand brach. Der 27-Jährige und ein Mittäter sitzen in U-Haft.

Vor Gericht schwiegen die Angeklagten, hatten jedoch nach ihren Festnahmen weitgehend gestanden. Darauf bezogen sich nun auch ihre Verteidiger, und vor allem der Anwalt des 27-Jährigen betonte noch einmal, wie sehr sein Mandant alles bedauere. Über seine Attacke gegen den 86-Jährigen sagte der 27-Jährige: "Darauf bin ich gar nicht stolz." Er wisse nicht, was an dem Tag mit ihm los gewesen sei. Auch für die Gewalt gegen den Polizisten bat er um Verzeihung und erklärte: "Der Beamte hat ja nur seine Pflicht getan."

Mit dem Einbruch bei Kinkel hat er laut Staatsanwaltschaft nichts zu tun. Es ist die einzige Tat, zu der sich kein Angeklagter bekennen will. Ein Verteidiger erklärte dazu: "Der ist ihnen zu prominent." Bei wem sie da einstiegen, sei den Tätern nicht klar gewesen.

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