Rettung vor Dinosauriern Schüler knobeln bei Roboternacht in Sankt Augustin

Sankt Augustin · "Jurassic Park" lautete das Motto bei der Roboternacht an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg in Sankt Augustin: 56 Schüler aus der Region gingen in 21 Teams auf eine Rettungsmission.

 Lego-Roboter Im Einsatz: Konstantin Hirschfeld (v.l.), Ray Hegenbarth, Lucas Krieg und Sascha Pohl an einem der Spielfelder.

Lego-Roboter Im Einsatz: Konstantin Hirschfeld (v.l.), Ray Hegenbarth, Lucas Krieg und Sascha Pohl an einem der Spielfelder.

Foto: Ingo Eisner

Eine Urwaldlandschaft, Dinosaurier, Käfige und Menschen, die sich verstecken oder um ihr Leben rennen – Cineasten wussten sofort, um was es hier geht: „Jurassic Park“ war das Motto der diesjährigen Roboternacht an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, in der am Samstag 56 Schüler aus der Region in 21 Teams auf eine besondere Rettungsmission gegangen sind.

„Den Dinos sollte man besser nicht begegnen, sie auch nicht umfahren, sondern die Menschen finden und in Sicherheit bringen“, brachte Deborah Wolter vom Organisationsteam der Hochschule die Mission auf den Punkt. Gemeinsam mit mehr als einem Dutzend Kommilitonen sorgte die Elektrotechnikstudentin für eine reibungslose Nacht für die jungen Programmierer. Diese hatten insgesamt zehn Aufgaben erhalten, die sie in ihre Roboter der LEGO Mindstorms-Serie einprogrammieren mussten.

Einst vom dänischen Bausteingiganten als Spielzeug gedacht, sind die kleinen Mini-Computer, die sich mit einer Vielzahl an Sensoren verknüpfen und leicht programmieren lassen, längst zum beliebten Experimentier- und Lehrwerkzeug in der Bildung geworden.

Rettung vor gefräßigen Dinosaueriern

Sie kommen an Schulen, Berufsschulen und auch Hochschulen zum Einsatz, wo Schüler und Studenten damit das Prinzip der Programmierung erlernen und zugleich die kuriosesten Maschinen bauen können – von Fußballrobotern, die sogar in Weltmeisterschaften gegeneinander antreten, über automatisierte Maschinen wie 3D-Fräsen oder Kuchen-Dekorationsmaschinen bis hin zu komplexen Fahrzeugen.

Oder eben Roboter zur Rettung von Menschen vor gefräßigen Dinosauriern wie bei der Roboternacht. Deborah Wolter zeigte auf die vier Spielfelder, an denen die Teams mit ihren ruckelnden, fahrenden und zugreifenden Maschinen mitfieberten: „Die meisten Teams haben bereits einen Grund-Roboter mitgebracht, den sie hier auf unsere Aufgaben und deren Anforderungen angepasst haben.

Sie müssen die kleinen Spielfiguren einsammeln und zum Helikopterlandeplatz bringen, sollen dabei durch das hohe Gras fahren, nicht aber durch den See oder gegen einen Dino.“ Dabei werden Punkte auf Zeit gesammelt – entsprechend angespannt waren die Schüler während des Wettkampfs, für dessen Sieg Pokale ausgelobt waren.

„Hinzu kommt“, sagte Deborah Wolter, „es war eine echte Roboternacht, manche Schüler haben gar nicht geschlafen, andere nur ein oder zwei Stündchen.“ Denn auch der Spaß am gemeinsamen Knobeln sollte nicht zu kurz kommen, wenngleich die ersten Berührungen mit der Roboterprogrammierung auch für ein späteres Studium von Vorteil seien, so die angehende Elektrotechnikerin: „Man lernt das Grundverständnis, wie man Probleme in der Informatik oder Elektrotechnik löst – und das ganz spielerisch, während man Menschen vor Dinos rettet.“

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