Engagement für die Umwelt Sankt Augustiner Schüler kämpfen für mehr Klimaschutz

Sankt Augustin · Die Umwelt-AG des Rhein-Sieg-Gymnasiums in Sankt Augustin organisiert einen Umwelttag. Die Schüler entwarfen auch Verbesserungsvorschläge für die Schule.

Es ist ein beeindruckendes Bild: 800 Schüler springen auf dem Schulhof in die Luft und werfen die Arme hoch. Das tun sie für ein Foto, das Schülervertreter Chris Schaper aus einem Klassenzimmer heraus schießt. Das Foto soll dokumentieren, dass sich das Rhein-Sieg-Gymnasium (RSG) um Nachhaltigkeit bemüht und andere Schulen zum Nachmachen animieren, wie Gözel Gulieva erzählt. Die 16-Jährige ist Präsidentin der Umwelt-AG, in der etwa einhundert Schüler seit einigen Monaten zusammenarbeiten und nun einen Umwelttag an der Schule organisiert haben. Unterstützt wurden sie dabei von Lehrer Holger Heß und seiner Kollegin Verena Summ, wobei Heß betont, dass die Schüler den Tag maßgeblich allein organisiert haben.

„Wir kämpfen, wir demonstrieren nicht“, erklärte die Präsidentin der Umwelt-AG das Motto „Fighting for Future“. Zusammen mit Chris Schaper, Schülersprecherin Nele Jordan und Vivian Böhler hat sie vor anderthalb Monaten mit der Organisation angefangen. „Wir haben einige Organisationen angefragt, aber nur wenige hatten Zeit“, so die Schülersprecherin mit Blick auf die drei Workshops, die in den ersten drei Stunden in den Klassen stattgefunden haben. Gehalten wurden sie von „Green Speakern“ aus den Reihen der Grünen, „Scientist for Future“ und Greenpeace. Die Themen drehten sich um Plastikmüll, Klimawandel und den Zusammenhang von Physik und Klima, wie Schaper sagte. Insgesamt 40 bis 50 Plakate haben insbesondere die Unterstufen mit nachhaltigen Verbesserungsvorschlägen für die Schule entworfen.

Zu den Vorschlägen gehören auch welche, die die Umwelt-AG bereits umgesetzt hat: die Verwendung von Recycling-Papier, weitgehender Papierverzicht durch Kommunikation mittels E-Mail statt Briefen zwischen Lehrern und Eltern sowie Abfallbehälter für Plastikmüll in jeder Klasse. Mit der Präsentation dieser Projekte waren die Schüler am Donnerstag auch bei der „Jungen Bühne für nachhaltige Entwicklung“ vertreten.

Die vom Verein „Umweltbildungszentrum – Das Pleistalwerk“ zusammen mit der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg organisierte Veranstaltung fand parallel auf dem Marktplatz statt. Dorthin zog es die Schüler nach einem Auftritt der von Musiklehrer Matthias Reinold geleiteten Samba-Band.

Sankt Augustins Beigeordneter Rainer Gleß und Schuldezernent Ali Dogan eröffneten die Veranstaltung, bei der viele Schulen ihre Projekte präsentierten. In seiner Rede rief Gleß zu mehr Nachhaltigkeit, Klimaschutz, Mobilität und Regionalität im Sinne einer „gesamtgesellschaftlichen Bewegung“ auf, zu der auch eine „ökosoziale Marktwirtschaft“ gehöre. Dass die Welt nur von den Eltern geliehen und nicht geerbt ist, wie Dogan sagte, beherzigen bereits die Schüler der Grundschule am Pleiser Wald. An ihrem Stand präsentierten Drittklässler selbst gemachte Wachstücher als Ersatz für Plastikfolien sowie Nisthilfen für Bienen. An über 20 Ständen wurden Umweltthemen thematisiert. Unterstützt wurde das Ganze vom Umweltbüro der Stadt und von Sponsoren, wie der Städte- und Gemeindestiftung der Kreissparkasse, dem Energieversorger EVG und der Rhein-Sieg-Abbfallwirtschaftsgesellschaft.

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