Für mehr Nachhaltigkeit Sankt Augustin wird zur Fairtrade-Stadt

Sankt Augustin · Das neue Umweltprogramm der Stadt behandelt den fairen Handel, das Insektensterben und die Rückkehr der Wölfe. Insgesamt 84 Angebote listet das neue Programm.

 Das Thema fairer Handel ist im aktuellen Umweltprogrammheft Sankt Augustins aufgenommen, das Bürgermeister Klaus Schumacher (v. l.), Gehard Kasper, Birgit Dannefelser und Rainer Gleß vorstellen.

Das Thema fairer Handel ist im aktuellen Umweltprogrammheft Sankt Augustins aufgenommen, das Bürgermeister Klaus Schumacher (v. l.), Gehard Kasper, Birgit Dannefelser und Rainer Gleß vorstellen.

Foto: Holger Arndt

Faire Preise zahlen, benachteiligte Unternehmer unterstützen und die Arbeitsbedingungen in Entwicklungsländern verbessern, all das steckt hinter dem Begriff Fairtrade, also fairer Handel. Genau dieser Begriff rückte für die Stadt Sankt Augustin am Dienstag bei der Vorstellung ihres neuen Umweltprogramms für das Jahr 2018 in den Fokus. Insgesamt 84 Erlebnisspaziergänge, Vorträge, Fahrradtouren und Workshops hat das neue Programm zu unterschiedlichsten Umweltthemen zu bieten. Das Thema Fairtrade wurde im Programm neu aufgenommen.

In der Ratssitzung im Oktober 2017 hat die Stadt auf Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen beschlossen, an der Initiative Fairtrade-Towns teilzunehmen. Im Rhein-Sieg-Kreis sind etwa Hennef und Bornheim schon zu Fairtrade-Towns ernannt worden. Um diesen Titel auch zu bekommen, muss die Stadt Sankt Augustin noch Voraussetzungen erfüllen. Sie wird eine Steuergruppe einrichten, die aus Mitgliedern der Gesellschaft, Politik, Wirtschaft sowie von Bildungsinstitutionen besteht. Diese Gruppe koordiniert Projekte und Aktivitäten rund um das Thema Fairtrade.

Zusätzlich müssen sechs Gastronomiebetriebe sowie zwölf Geschäfte in Sankt Augustin fair gehandelte Produkte mit dem offiziellen Siegel anbieten. „Die Anzahl der Geschäfte haben wir schon erreicht. Inzwischen bietet jede Supermarktkette fair gehandelte Produkte an“, erklärte die Leiterin des Umweltbüros, Birgit Dannefelser. Eine weitere Voraussetzung für die Stadt, eine Fairtrade-Town zu werden, ist, dass fair gehandelte Produkte in öffentlichen Einrichtungen angeboten werden. „Zum Beispiel bei der Bewirtung auf Sitzungen oder Veranstaltungen der Stadt gibt es nur noch Lebensmittel aus dem fairen Handel“, so Dannefelser.

Als gutes Beispiel voran gehen

Gerade Deutschland hätte als Industrienation eine große Verantwortung bei dem Thema Fairtrade, sagte der Erste Beigeordnete, Rainer Gleß. „Industrienationen sind die Hauptabsatzmärkte für Produkte aus ärmeren Ländern.“ Bezahle man angemessene Preise dafür, könne man die Arbeitsbedingungen in diesen Ländern verbessern.

Deswegen sei es zwingend erforderlich, als Kommune mit gutem Beispiel voranzugehen. Am 18. März findet hierzu im Rahmen des Umweltprogramms eine Informationsveranstaltung statt. Das Programm behandelt aktuelle politische Umweltthemen. So auch das in letzter Zeit viel diskutierte Insektensterben. Am 25. April hält ein Experte dazu einen Vortrag. „Die Veranstaltung soll klarmachen, wie wichtig Insekten für unser Leben sind und wie dramatisch ihr Rückgang ist“, erklärte Bürgermeister Klaus Schumacher.

Auch über die Rückkehr der Wölfe in deutschen Wäldern wird zurzeit viel diskutiert. Dieses Thema behandelt das Umweltbüro vom 30. Oktober bis 20. November mit der Ausstellung „Die Rückkehr des Wolfes nach NRW“. Sie zeigt die Lebensweise und aktuellen Vorkommen der Wölfe. Das Umweltprogramm ist für unterschiedlichste Altersgruppen ausgelegt. Besonders beliebt seien nach wie vor die Schnitz-Kurse für Kinder, Kräuter- und Nachtwanderungen, Fahrradauflüge mit dem Allgemeinen Deutsch Fahrradclub oder die Fledermausnacht, sagte Dannefelser.

Das Programmheft liegt ab Mitte März im Rathaus, in Banken, Arztpraxen und Geschäften in Sankt Augustin aus. Unter sankt-augustin.de ist es online verfügbar. Die Teilnahme an den einzelnen Veranstaltungen kostet zwischen zwei und 15 Euro.Für die meisten Programmpunkte ist eine Anmeldung auf der Homepage der Stadt oder unter 0 22 41/24 34 45 erforderlich.

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