Verteilung auf andere Unterkünfte Sankt Augustin will Flüchtlingsheime umwidmen

Sankt Augustin · Die Stadt Sankt Augustin reduziert die Zahl ihrer Flüchtlingsunterkünfte. In einem ersten Schritt hat sie die Wohncontainer an der Richthofenstraße in Hangelar geschlossen und die Flüchtlinge auf andere Unterkünfte verteilt.

 Ein defekter Fernseher erinnert daran, dass in den Containern an der Richthofenstraße in Hangelar einmal Leben war. Die Unterkunft für Flüchtlinge hat die Stadt Sankt Augustin geschlossen.

Ein defekter Fernseher erinnert daran, dass in den Containern an der Richthofenstraße in Hangelar einmal Leben war. Die Unterkunft für Flüchtlinge hat die Stadt Sankt Augustin geschlossen.

Foto: Meike Böschemeyer

Die Stadt Sankt Augustin reduziert die Zahl ihrer Flüchtlingsunterkünfte. In einem ersten Schritt hat sie die Wohncontainer an der Richthofenstraße in Hangelar geschlossen, die Flüchtlinge sind auf andere Unterkünfte verteilt worden. Der Hintergrund: Dort läuft laut Verwaltung der Mietvertrag nach fünf Jahren aus. Die Container stünden der Stadt damit nicht mehr zur Verfügung, teilt Claudia Oberdörfer von der städtischen Pressestelle auf Anfrage mit.

Grundsätzlich sollen in der Stadt aber auch weitere der aktuell elf Unterkünfte aufgegeben und perspektivisch umgewidmet werden. „Fest steht, wir brauchen nicht mehr so viele Unterbringungsräume“, sagt der Beigeordnete Ali Dogan. Derzeit bringt die Stadt 256 Geflüchtete unter. Die Zahl der Zuweisungen ist laut Pressestelle sehr zurückgegangen und beschränkt sich überwiegend auf Familiennachzüge und -zusammenführungen. „Mein Ziel ist nicht, unser Eigentum zu verhökern, sondern es wieder nutzbar zu machen“, so Dogan. Dazu gibt es für einige Unterkünfte bereits erste Ideen. Noch seien sie aber nicht „finalisiert“.

An der Wehrfeldstraße könnte sich der Beigeordnete in Zukunft etwa eine Kindertagesstätte vorstellen. Für die sucht die Stadt händeringend weitere zentrumsnahe Standorte. Mittelfristig sei zu überlegen, ob auch die Erziehungsberatungsstelle wieder in einem städtischen Gebäude untergebracht werden könne, sagt Dogan. Sie hat ihren Standort derzeit noch an der Kreuzung Wehrfeldstraße/Bonner Straße, zieht demnächst aber zur Miete in einen Neubau an der Niederpleiser Straße. „Das ist aber keine Dauerlösung“, ergänzt Dogan. An der Wehrfeldstraße könnte beides Platz finden – allerdings gibt es an der Unterkunft einen Sanierungsstau.

Neubau am Hangweg war nie bewohnt

Die Räume am Kreuzeck in Niederpleis müssten komplett saniert oder sogar abgerissen werden. „Es macht Sinn, den Komplex leerzuziehen, abzureißen und vielleicht für etwas ganz anderes zu nutzen“, sagt Dogan. Im Sinn hat er beispielsweise Gewerbe. „In meinem Dezernat haben wir den Bedarf dafür nicht mehr, also habe ich es dem Dezernat IV angeboten für eine Nachnutzung.“ Eigens neu gebaut für Flüchtlinge wurde die Unterkunft am Hangweg in Birlinghoven, bewohnt war sie jedoch noch nie. Für sie gibt es laut Stadt verschiedene Überlegungen. So könnten darin etwa die Flüchtlinge aus der Großenbuschstraße, der Wehrfeldstraße und dem Kreuzeck untergebracht werden. Möglich wäre aber auch eine Umwidmung.

Deutlich weiter gediehen sind hingegen die Vorschläge für die Übergangswohnheime an der Großenbuschstraße in Hangelar. Dort soll nach Abriss eine sechsgruppige Kindertagesstätte mit Platz für etwa 120 Jungen und Mädchen entstehen. Ein endgültiger Beschluss dazu liegt bislang aber nicht vor, zuletzt waren noch Fragen zur Zufahrt offen. Damit wird sich der Umwelt-, Planungs- und Verkehrsausschuss in seiner nächsten Sitzung beschäftigen.

Der Planungsausschuss der Stadt Sankt Augustin tagt am Dienstag, 18. September, 18 Uhr, im kleinen Ratssaal des Rathauses, Markt 1.

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