Internationaler Tag des Ehrenamts Sankt Augustin und Siegburg ehren „wahre Helden“

SANKT AUGUSTIN/SIEGBURG · Viele Menschen in Sankt Augustin und Siegburg engagieren sich in ihrer Freizeit fürs Gemeinwohl. Einige von ihnen wurden von den beiden Städten nun beispielhaft geehrt.

Das Prädikat „Beispiel Ehrenamt“ tragen nun die Sankt Augustiner Ortsgruppe des Deutschen Kinderschutzbunds (DKSB) und die ehrenamtlichen Behindertenbeauftragten der Stadt. Bürgermeister Klaus Schumacher, die nordrhein-westfälische Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt, Andrea Milz, und der Beigeordnete Ali Dogan verliehen den Preis jetzt im Haus Menden in Sankt Augustin. „Unser Ehrenamt in Sankt Augustin ist so bunt und vielfältig. Es ist die Säule unserer Gesellschaft“, hob Schumacher hervor.

Die Sankt Augustiner Ortsgruppe des Kinderschutzbundes erhielt den Preis für ihren Einsatz für Kinder und Jugendliche in der Stadt. Mit Angeboten wie der „Nummer gegen Kummer“, Hilfsangeboten für Scheidungskinder, der Trägerschaft von zahlreichen Jugendhilfsangeboten und zwei Kindertagesstätten sei der DKSB in Sankt Augustin ein großer Zugewinn für die Stadt und seine Bürger, sagte der Bürgermeister. Die Vorsitzende der DKSB-Ortsgruppe, Sibylle Friedhofen, dankte: „Eine solch große Wertschätzung ist nicht selbstverständlich. Der Preis motiviert uns, weiterhin unsere Arbeit als Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche in Sankt Augustin fortzuführen.“

Beauftragte treten für andere ein

Als weitere Preisträger erhielten die ehrenamtlichen Behindertenbeauftragten der Stadt Sankt Augustin, Horst Ritter und Isabella Praschma-Spitzeck, die Auszeichnung. Ritter und Praschma-Spitzeck beraten Menschen mit Behinderungen und deren Angehörige, vermitteln an Beratungsstellen und geben Tipps. Zudem vertreten sie die Interessen der Behinderten gegenüber dem Stadtrat und der Verwaltung. „Es ist wichtig, dass wir Bürger in der Stadt haben, die Menschen vertreten, die nicht für sich selbst eintreten können. Die ehrenamtlichen Behindertenbeauftragten vermitteln zwischen den verschiedenen Interessengruppen“, so Klaus Schumacher.

Isabella Praschma-Spitzeck ist bereits seit Einführung des Amts im Jahr 2006 als Behindertenbeauftragte tätig. „Wenn man selbst von einer schweren Krankheit oder einer Behinderung betroffen ist, braucht man Unterstützung, um neue Kraft zu finden. Ich hatte dieses Glück und möchte dies im Ehrenamt weitergeben“, sagte sie. Seit 1998 ehrt die Stadt mit dem Prädikat „Beispiel Ehrenamt“ Projekte und Organisationen, die in Sankt Augustin ehrenamtlich tätig sind.

Sie sind Patengroßeltern oder helfen im Kulturcafé. Für ihr ehrenamtliches Engagement würdigte Siegburgs Bürgermeister Franz Huhn am Montag vier Menschen, die sich seit vielen Jahren im Bereich Kinder- und Jugendarbeit einsetzen. „Die wahren Helden der Nation sind die Ehrenamtler“, sagte Huhn. „Wir müssen alles dafür tun, dass das Engagement so bleibt und weiter wächst.“

Von Jahr zu Jahr variiert der thematische Schwerpunkt der Ehrenamt-Würdigung in Siegburg. So wurden auch bereits Engagierte in der Senioren- oder der Flüchtlingshilfe geehrt. Als Dankeschön erhielten die Ausgezeichneten die Ehrenamtskarte Nordrhein-Westfalen.

Seit 40 Jahren in der Siegburger Jugendarbeit

Bereits seit 40 Jahren ist Hermann Billerbeck in der Siegburger Jugendarbeit tätig. Nachdem er sich lange um Zwillinge gekümmert hatte, mit denen er alle zwei Wochen etwas unternahm, wurde er im Jahr 2009 zum sogenannten Patenopa bei der „Initiative Patengroßeltern“. Seine Erlebnisse dokumentierte er in einem Fotobuch mit dem Titel „Mit Opa Hermann unterwegs“. Dies soll anderen als Antrieb und Inspiration dienen.

Jugendliche bei ihrer Berufsausbildung zu unterstützen, ist Ingrid Beckers Aufgabe bei der „Initiative Pfau – Paten für Ausbildung“. Seit 2004 betreut sie 14- und 15-jährige Mädchen bei der Suche nach dem passenden Beruf. „Wir üben, wie man sich am Telefon korrekt namentlich meldet sowie das richtige Verhalten bei einem Bewerbungsgespräch“, berichtete Becker.

Fabian Delcroix entlastet mit seiner Tätigkeit seit 2012 die Hauptamtlichen im Siegburger Kulturcafé, indem er den Thekendienst übernimmt. So haben die pädagogischen Kräfte Zeit, ihre Arbeit bei der Betreuung Jugendlicher zu leisten. Der 27-Jährige, der sich als „handwerklich begabt“ beschreibt, hilft auch beim Auf- und Abbau bei verschiedenen Veranstaltungen des Kulturcafés. Vor Ort ist er bis zu 50 Stunden in der Woche.

Für inklusiven Sport setzt sich Hans Hüngsberg ein, der 2012 ein Inklusionsprojekt von Jugendhilfe und Sport realisierte. Seither besteht die inklusive Gruppe „Ball Kids“ für Kinder von vier bis sechs Jahren. „Unsere Aufgabe ist es, die Kinder gemeinsam an den Ballsport heranzuführen“, berichtete Hüngsberg. Das Programm wird von Therapeuten fachlich begleitet.

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