Werkstattverfahren am Flugplatz Hangelar Planung liegt nur zum Teil in Augustiner Hand

SANKT AUGUSTIN · Die Stadt Sankt Augustin kann einen Bebauungsplan für den Flugplatz Hangelar erstellen, der dann aber nur zulässig ist für Nutzungen, die nicht dem Flugplatzbetrieb dienen. Zu diesem Ergebnis kam Bernhard Schmitz, Fachanwalt für Verwaltungsrecht, der von der Stadt mit der rechtlichen Einordnung des Rahmenplans für die Bebauung am Flugplatz Hangelar beauftragt wurde. Seine Einordnung gab er am Dienstag beim zweiten Themenabend zum sogenannten Werkstattverfahren im Haus der Nachbarschaft ab.

 Flugmaschinen und ihr Lärm: Auch darum soll es bei dem Werkstattverfahren zum Flugplatz Hangelar gehen.

Flugmaschinen und ihr Lärm: Auch darum soll es bei dem Werkstattverfahren zum Flugplatz Hangelar gehen.

Foto: Holger Arndt

"Die Möglichkeit besteht also, einen Bauplan aufzustellen, der den Flugplatz einschließt", sagte Schmitz. Die Regionalplanung des Landes NRW von 2009 ließe dies zu. "Die Stadt muss mit der Oberen Luftfahrtbehörde der Bezirksregierung Düsseldorf die klare Abgrenzung treffen, was Flugplatzbetrieb ist und was nicht", erklärte Rainer Gleß, technischer Beigeordneter der Stadt. Seit drei Jahren liefen diese Gespräche nun schon. Dass das Werkstattverfahren jedoch nicht sinnlos sei, machte Schmitz noch einmal deutlich. "Hier werden städtebauliche Belange formuliert, die von der Luftverkehrsbehörde berücksichtigt werden müssen", so der Anwalt.

Das Gebiet rund um den Flugplatz Hangelar samt der Betriebe und Vereine, die dort ansässig sind, soll weiter entwickelt werden. Da dies auch Auswirkungen auf den Flugverkehr und den Lärmschutz dort haben kann, wurde dieses öffentliche Werkstattverfahren initiiert.

Ortsvorsteherin Marika Roitzheim verwies noch einmal auf die Bedeutung des Flugplatzes für Hangelar und die damit verbundenen Arbeitsplätze. "Wir dürfen die Existenz und die Wirtschaftlichkeit des Flugplatzes nicht gefährden, da sonst Arbeitsplätze in Hangelar gefährdet werden", erklärte sie. Eine Einschätzung, die auch Volkswirt Klaus Esser teilte: "Mit einer Einschränkung der Betriebszeiten sind rund 140 Erwerbstätige am Flugplatz akut gefährdet".

Bernd Heistermann vom Arbeitskreis Hubschrauberlärm machte noch einmal die Position seiner Initiative deutlich. "Wir sind für den Flugplatz, aber gegen einen Ausbau", sagte er.

Der Aero-Park sei ein Irrweg der Stadt, der Flugplatz solle wieder ein Sportflugplatz werden. Am Donnerstag, 13. Juni, findet nun die eigentliche Werkstatt statt. 25 Teilnehmer erarbeiten dort in Arbeitsgruppen Vorschläge und Ziele für die Rahmenplanung und den Bebauungsplan.

Alle Informationen zum Werkstattverfahren, Gutachten und die Präsentationen der Themenabende sind im Internet auf der städtischen Homepage www.sankt-augustin.de zu finden.

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