Schwimmbäder in Sankt Augustin Ohne Reparaturen kein Badespaß

Sankt Augustin · Der Finanzausschuss in Sankt Augustin hat Geld für dringende Sanierungen der Schwimmbäder genehmigt. Zufrieden sind sie allerdings nicht. Die Politiker wollen ein Kombibad forcieren.

 Damit das Sankt Augustiner Freibad im Mai öffnen kann, müssen Teile des Betons und der Haustechnik saniert werden.

Damit das Sankt Augustiner Freibad im Mai öffnen kann, müssen Teile des Betons und der Haustechnik saniert werden.

Foto: Holger Arndt

Die drei Schwimmbäder in Sankt Augustin haben ihre besten Tage schon länger hinter sich. Doch nun ist eine neue Stufe erreicht: Laut dem städtischen Gebäudemanagement droht im Freibad an der Husarenstraße in Teilbereichen akut Gefahr für Leib und Leben. Nimmt die Stadt kein Geld für dringend notwendige Sanierungen in die Hand, kann das Bad im Sommer nicht öffnen. Hinzu kommen weitere Ausgaben für die beiden Hallenbäder in Menden und Niederpleis, damit die Sicherheit dort nicht in wenigen Monaten gefährdet ist. Kostenpunkt insgesamt: rund 260 000 Euro.

Zähneknirschend hat der Haupt- und Finanzausschuss diesen zusätzlichen Ausgaben am Mittwoch im Eilverfahren zugestimmt – aus Mangel an Alternativen. Dass der Bäderbetrieb für die Vereine, Schulen und Bürger aufrechterhalten werden muss, darin waren sich alle Politiker einig. Glücklich waren sie damit aber nicht. Denn noch ist unklar, wie es mit der Bäderlandschaft in Sankt Augustin weitergeht. Im Gespräch ist ein zentrales Kombibad auf dem Freibadgelände, das die drei maroden Bäder aus den Jahren 1975 und 1977 ersetzen soll.

Genau dieses wollen die Fraktionen nun weiter forcieren – auch, um bis zur Realisierung nicht noch mehr Geld für weitere Sanierungen ausgeben zu müssen. „Wir müssen beim Kombibad ganz schnell vorankommen“, sagte Martin Metz von den Grünen. Denn es sei schwer zu sagen, man repariert nichts mehr, ohne genau zu wissen, wie die Perspektive aussehe. Diese Meinung vertraten auch die anderen Fraktionen.

Nach Angaben von Bürgermeister Klaus Schumacher bereitet die Stadt derzeit eine Ausschreibung für eine externe Begleitung hinsichtlich der zukünftigen Bäderlandschaft vor. Damit hatte der Rat die Verwaltung im Oktober einstimmig beauftragt. Sie soll eine Bestandsanalyse, eine Grobskizze, Grobkostenschätzung sowie eine Wirtschaftlichkeitsprognose enthalten. 40.000 Euro stehen dafür im Haushalt bereit. „Bis wir jemanden gefunden haben, rechnen wir mit einem halben Jahr“, sagt Stadtsprecherin Eva Stocksiefen.

Kreditaufnahme muss genehmigt werden

Die Prüfung könnte demnach im Herbst starten. Aufgrund des Haushaltssicherungskonzepts kommt danach noch die Kommunalaufsicht ins Spiel. Sie müsste die Kreditaufnahme für ein neues Schwimmbad genehmigen. Sie habe aber bereits Zustimmung signalisiert, wenn die Stadt die Wirtschaftlichkeit darlegen könne, sagte Stocksiefen. Frühestens in vier oder fünf Jahren könnte solch ein Kombibad realisiert werden, so die Verwaltung.

Laut dem Technischen Beigeordneten Rainer Gleß und Alexander Weiser, Fachbereichsleiter Gebäudemanagement, ist nicht auszuschließen, dass bis dahin weitere Kosten auf die Stadt zukämen oder ein Bad gar geschlossen werden müsse. „Alles, was im Moment geprüft werden kann, ist durchgeführt worden. Das ist aber keine Garantie“, sagte Weiser. Große Unsicherheiten gebe es vor allem bei der Haustechnik. „Das ist ein komplexes System. Da ist ein Systemausfall nicht seriös zu kalkulieren“, sagte der Fachbereichsleiter. Das könne morgen schon passieren, derzeit rechne die Verwaltung aber nicht damit.

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