Hochschule Bonn-Rhein-Sieg Neues Forum will ethische Themen diskutieren

SANKT AUGUSTIN · Vor zwei Jahren mit dem neuen Hochschulentwicklungsplan beschlossen, nimmt ein neues Format der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg jetzt Gestalt an. Das "Forum Verantwortung" lädt für morgen zur ersten Diskussion über Themen ein, die zu den ethisch wichtigen Feldern in der sich stetig wandelnden und sich weiter entwickelnden Gesellschaft gehören.

 Sie bereiten das "Forum Verantwortung" an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg vor: Armin Ehrhardt (links) und Hartmut Ihne.

Sie bereiten das "Forum Verantwortung" an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg vor: Armin Ehrhardt (links) und Hartmut Ihne.

Foto: Holger Arndt

"Shitstorms, Likes und die Macht der Suchmaschinen - wie digital leben wir?" fragen sich und das Publikum die Netzaktivisten und Blogger Markus Beckedahl und Falk Lüke, Bildungswissenschaftlerin Mandy Rohs und Hartmut Ihne, Präsident der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.

Noch ist das Novum an die Reihe "Zu Gast auf dem Sofa" angegliedert und findet in der Hochschul- und Kreisbibliothek an der Grantham-Allee statt. Allerdings zu einer früheren Uhrzeit als die dort bestens etablierten Lesungen, nämlich bereits um 18 Uhr. "Damit wollen wir auch Studenten ansprechen, sich aktiv zu beteiligen", sagte Mitorganisator und Bibliotheksleiter Armin Ehrhardt.

Für Hochschulangehörige ist der Besuch der hochkarätig besetzten Runde daher kostenfrei. In den kommenden Monaten soll die institutionelle Verankerung des Forums in den Hochschulbetrieb erfolgen, im kommenden Jahr eine Professur angesiedelt werden. "Dafür ist bereits die entsprechende Summe im Budget eingeplant", so Ihne. Er erklärte: "Das 'Forum Verantwortung' ist ein Projekt, in dessen Rahmen vor allem ethische Problemfelder diskutiert werden. Wir möchten damit einerseits unsere Studenten, die zu künftigen Führungskräften ausgebildet werden, auf ihre Verantwortung in den verschiedenen Bereichen vorbereiten, uns andererseits öffnen und die Gesellschaft in die Hochschule holen."

Interdisziplinär werden auch die einzelnen Fachbereiche der Hochschule Mitgestalter des "Forums Verantwortung". "Wer bei uns Sozialversicherungswesen oder Wirtschaftswissenschaften studiert, könnte zum Beispiel Thesen bezüglich der Zukunft der sozialen Systeme zur Diskussion stellen", erklärte Ihne.

Auch Energie, sozialer Wandel und Nachhaltigkeit müssten Themen sein. "Unsere Techniker und Naturwissenschaftler sollen einen Blick entwickeln für das, was über den Tellerrand hinaus geht. Reflexionen können dann wieder in die Studieninhalte einfließen." Man wolle schließlich nicht nur Experten, sondern Persönlichkeiten ausbilden.

Gleichwohl würden die Veranstalter dafür sorgen, dass Experten zu den unterschiedlichen Themenfeldern an der - gerne kontroversen - Diskussion teilnehmen. Mitarbeiterin Susanne Kundmüller-Bianchini: "Die Bibliothek fungiert dabei als Kommunikationsplattform."

Info: Karten für den 14. November, 18 Uhr, gibt es in der Hochschul-Bibliothek für acht Euro, ermäßigt vier Euro.

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