"Ost-West-Spange" in Sankt Augustin Neue Straße erst im September 2016 fertig

SANKT AUGUSTIN · Politik und Verwaltung hatten ihren zeitnahen Bau zur Bedingung gemacht, doch nun kommt die erste schrankenfreie Querung der Trasse der Stadtbahnlinie 66 im Stadtgebiet doch erheblich später als angekündigt.

 Hinter der noch provisorischen Haltestelle "Zentrum" soll die neue Straße von der Bonner Straße (links) unter der Bahnlinie hindurch zur Rathausallee geführt werden.

Hinter der noch provisorischen Haltestelle "Zentrum" soll die neue Straße von der Bonner Straße (links) unter der Bahnlinie hindurch zur Rathausallee geführt werden.

Foto: Michael Lehnberg

Kaum verwunderlich war es deshalb, dass sich die Politik über die Verzögerungen beim Bau der "Ost-West-Spange" bei der Diskussion im Zentrumsausschuss nicht begeistert zeigte. Ursprünglich war der Baubeginn auf Januar 2015 terminiert, doch vor dem Sommer werde man nicht beginnen können, hatte Stadtsprecherin Eva Stocksiefen auf Anfrage des General-Anzeigers Ende Dezember 2014 bestätigt.

Aus der Zeitung hatten auch die Mitglieder des zuständigen Zentrumsausschusses von dieser Verspätung erfahren und sich bei der jüngsten Sitzung verschnupft gezeigt. Die SPD hatte das Thema auf die Tagesordnung gehoben, weil die Politik sehr deutlich die Bedeutung des Projektes betont habe "und die Verwaltung das Gefühl gegeben hatte, dass das auch sehr realistisch sei", erklärte SPD-Fraktionschef Marc Knülle, der auch den Informationsfluss monierte. "Das ist zum Teil unglücklich und gibt das Gefühl, dass man zuerst die Bevölkerung begeistern möchte und dann die Politik. Und das sollte in umgekehrter Reihenfolge geschehen."

Auch die CDU hatte bereits vor vier Wochen eine Anfrage zu dem Thema gestellt, so Claudia Feld-Wielpütz: "Der eindeutige politische Wille war, dass die 'Ost-West-Spange' mit der Fertigstellung des ersten Bauabschnitts des Huma fertiggestellt ist." Der Technische Beigeordnete Rainer Gleß stellte sich schützend vor sein Dezernat und seine Mitarbeiter, gab aber zu, die Wirkung der Nachricht unterschätzt zu haben: "Ich hatte vorgehabt, Ihnen die konkrete Zeitplanung zu präsentieren, wenn auch die konkreten und validen Zeitdaten vorliegen. Und die habe ich im Moment vom Planungsbüro nicht vorliegen."

Wie berichtet, war zwischen dem Rechnungsprüfungsamt und dem Baudezernat die Diskussion entbrannt, ob Bauleistungen für die "Ost-West-Spange" genannte Unterführung europaweit ausgeschrieben werden müssten. Eine Rechtsberatung wurde eingeholt, nun wurden die entsprechenden Entscheidungen getroffen, erklärte Gleß das weitere Vorgehen: "Nach dem aktuellen Zeitplan ist die Vergabe der Bauleistung für Ende Juni erwartet." Dann könne gebaut werden. Doch noch sei das Vergabeverfahren, das gut zwei Monate benötige, nicht erfolgt. Man erwartete eine Bauzeit von zwölf Monaten und eine Fertigstellung im September 2016 - statt, wie geplant, Ende 2015.

Das vom Investor Hurler zugesagte Parkleitsystem wird erst eingerichtet, wenn der zweite Bauabschnitt des Huma-Neubaus fertiggestellt ist. Bis dahin gebe es genügend Parkplätze im Zentrum, so Gleß. Zusätzlich wird mt Ende des ersten Bauabschnitts das sogenannte Spindelparkhaus zur Verfügung stehen. Das teilte die Verwaltung auf Anfrage der CDU-Fraktion mit.

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