BAP-Coverband in Hangelar MAM rockt für den guten Zweck

SANKT AUGUSTIN · Kurz in Nebel gehüllt stimmt die BAP-Coverband MAM den Klassiker "Verdamp lang her" an. Die ersten Zeilen des Liedes schwappen stimmungsvoll auf das Publikum über.

 Begeisterten das Publikum: (von links) Klaus Drotbohm, Christian Ebert und ihre Band MAM in Hangelar.

Begeisterten das Publikum: (von links) Klaus Drotbohm, Christian Ebert und ihre Band MAM in Hangelar.

Foto: Lars Tenroth

Einige singen lautstark mit, andere Besucher tanzen wild. Der Frontmann Klaus Drotbohm heizt der Menge mit seinem Gesang weiter ein, bis der ganze Saal im Haus der Nachbarschaft bebt.

Die rheinische Band war in Hangelar zu einem Benefizkonzert zugunsten der Hannah-Stiftung zu Gast. Der Erlös aus Ticket-, Getränke- und Essensverkauf kommt der Hannah-Stiftung gegen sexuelle Gewalt zugute. Außerdem konnten Besucher sich am Rande des Konzertes über die Stiftung informieren, und natürlich zusätzlich Geld spenden.

Die Hannah-Stiftung gegen sexuelle Gewalt, die von Volker Wiedeck im Jahr 2008 gegründet wurde, unterstützt Opfer von sexueller Gewalt und deren Angehörige. "Die drei Säulen Prävention, Intervention und Öffentlichkeitsarbeit bilden das Grundgerüst der Stiftung", sagte Wiedeck, der auch Vorsitzender der Stiftung ist, die Maßnahmen fördert, aber auch eigene Projekte entwickelt.

Das Präventionsprojekt "Mein Körper gehört mir" führen die Beratungsstelle gegen sexualisierte Gewalt in Bonn, die theaterpädagogische Werkstatt in Osnabrück und die Hannah-Stiftung gegen sexuelle Gewalt gemeinsam durch. Das Projekt richtet sich an Lehrkräfte, Schulkinder und Eltern und besteht aus drei Schwerpunkten: Die Lehrkräfte nehmen an einer Fortbildung teil, dabei erhalten sie allgemeine Informationen über den sexuellen Missbrauch, über Interventionsmaßnahmen, dazu gehört auch die Gesprächsführung mit den Kindern. Außerdem erfahren sie mehr über die Prävention.

Den Eltern werden Spielszenen aus dem Theaterprogramm "Mein Körper gehört mir" gezeigt, zusätzlich werden Szenen durch weitere Informationen wie Täterstrategien ergänzt. Die Schulkinder nehmen aktiv an dem interaktiven Theaterprogramm teil. Dadurch soll die Gefühlswahrnehmung sensibilisiert werden, auch das Selbstbewusstsein der Teilnehmer soll gezielt gestärkt werden, so Wiedeck.

"Die Spenden werden genutzt, um die Infrastruktur weiter zu verbessern", so Wiedeck. Die Unterstützung sei sehr individuell. Betroffene Personen würden etwa von Fachpersonal betreut, das eine spezielle traumatherapeutische Ausbildung absolviert habe.

Durch verschiedene Maßnahmen soll das Trauma gelindert werden. Opfer, die sich nicht mehr alleine vor die Tür trauen, können etwa durch Assistenzhunde neue Sicherheit gewinnen. Die Hunde werden speziell für die Unterstützung ausgebildet. Auch das kostet Geld. Welche Summe beim Konzert zusammenkam, steht noch nicht fest. Aber das Haus der Nachbarschaft war gut gefüllt mit musikbegeisterten und spendenfreudigen Konzertbesuchern.

MAM spielte über drei Stunden und gab mehrere Zugaben. Die Band spielte die größten Klassiker von BAP, das Publikum war von Anfang an begeistert. Und wenn es etwas ruhiger wurde mit den Balladen, zündeten die Besucher Wunderkerzen an. "Für das Publikum ist es eine Zeitreise in die Vergangenheit", sagte MAM-Sänger Klaus Drotbohm.

Weitere Informationen zur Hannah-Stiftung gibt es im Internet unter www.hannah-stiftung.de.

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