Ratsherr Lemmer gab die berufliche Belastung als eigentlichen Grund für seinen vorzeitigen Rückzug an. Wegen des "Münchener Kunstschatzes" sei sein Referat mehr als verdoppelt worden, erläuterte der Jurist. Er wolle eine Interessenkollision vermeiden und müsse seinem Arbeitgeber, dem Finanzministerium, den Vorrang geben. Von seinem Kontrahenten Georg Schell gab es dafür Lob. "Was du gesagt hast, ist aller Ehren wert", die kurze Zeit der Gegnerschaft sei mit großem Respekt abgelaufen, bedankte sich der verbliebene Augustiner Anwärter auf die Landratskandidatur.

Er sei von der Rücktrittsankündigung Kühns für das Jahr 2014 überrascht worden, sagte Schell. Entsprechend umfassend seien die Gespräche mit Familie, Freunden und Weggefährten gewesen, bevor er sich für eine Kandidatur entschieden habe, so der bisherige Augustiner CDU-Fraktionsvorsitzende. Dass er sich, wenn es drauf ankomme, hundertprozentig auf die Partei verlassen könne, habe ihn zudem bestärkt. "Ohne Sie kann und werde ich das nicht schaffen", warb er um Rückendeckung.

Für die Landtagsabgeordnete Andrea Milz, die die Versammlung leitete, war das der Moment, um schon einmal zu sondieren, wie groß der Rückhalt in der Partei ist - und das Ergebnis der Abstimmung war überzeugend, denn so gut wie alle Anwesenden hoben den Finger, um ihre Unterstützung zu signalisieren.

Darüber hinaus ging es bei der Versammlung darum, wer in welcher Funktion für die CDU zur Kommunalwahl am 25. Mai antreten wird. Die Kandidatenkür für die Wahlbezirke verlief ebenso einmütig wie die Unterstützung des Bürgermeisters für seine erneute Kandidatur. Das wurde nur allzu deutlich, nachdem Klaus Schumacher zunächst ankündigte, dass er sein Amt niederlegen werde und erst nach einer kurzen Pause erläuterte, dass dies notwendig sei, um dann schon im Mai vorzeitig als Bürgermeisterkandidat erneut antreten zu können.

Stehende Ovationen eines Großteils der 117 stimmberechtigten CDU-Mitglieder folgten. "Nicht nur ich, sondern der ganze Saal will, dass du weiter machst", bilanzierte Milz. Und der Bundestagsabgeordnete Norbert Röttgen ergänzte: "Wir haben hier einen richtig guten Bürgermeister. Er wird die Lokomotive für einen überzeugenden Wahlsieg sein."

Schumacher nutzte den Abend auch, um seine Parteifreunde auf Kurs zu bringen. Baulich seien die Rahmenbedingungen gesteckt. "Jetzt müssen wir ein Stadtgefühl entwickeln", forderte er. "Wir können wie 1999 hier eine absolute Mehrheit holen", sagte er. Seinem Parteifreund Schell rief er zu: "Jung, ich unterstütz' dich."

Zum Abschluss des Wahlmarathons wurden die Kreistagskandidaten nominiert. Dort gab es im Wahlkreis 34 eine Kampfabstimmung zwischen Sigrid Leitterstorf und Ernst-Joachim Büsse. Die Mitglieder entschieden sich für die bisherige Kreistagsabgeordnete Leitterstorf (76 zu 32 Stimmen). Weitere Kandidaten sind Helmut Weber und Norbert Chauvistré. Beide wurden einstimmig gewählt.

Meindorf, 010 : Stefan Krämer;

Menden, 020: Werner Müller;

Menden, 030: Lutz Pageler;

Menden, 040: Wilfried Quadt;

Menden, 050: Guido Bonerath

Menden, 060: Axel Grzeszkowiak;

Mülldorf, 070: Andreas Gosemann;

Mülldorf, 080: Claudia Feld-Wielpütz;

Mülldorf, 090: Helmut Weber;

Mülldorf, 100: Dirk Beutel;

Ort, 110: Wilfried Heckeroth,

Ort, 120: Sascha Lienesch;

Ort, 130: Martina Mölders;

Hangelar, 140: Georg Schell;

Hangelar, 160: Jörg Bambeck;

Hangelar, 170: Diana Rempis;

Hangelar, 180: Norbert Chauvistré;

Niederpleis, 190: Dieter Dziendziol;

Niederpleis, 200: Ernst-Joachim Büsse;

Niederpleis, 210: Günter Lemmer;

Niederpleis, 220: Sigrid Leitterstorf;

Niederpleis/Buisdorf, 230: René Puffe;

Niederpleis, 240: Frank Willenberg

Buisdorf, 250: Bernhard Müller;

Birlinghoven, 260: Rainer Schmidt.