Ballonfahren für Kinder und Senioren Lehrstunde mit Modellballons in Sankt Augustin

Sankt Augustin · Kita-Kinder und Senioren lernen in Sankt Augustin von Jupp Hein, wie ein Heißluftballon funktioniert. Der Warsteiner akquiriert Spenden als Botschafter der Stiftung Kinderherz. Seit 2003 tingelt er mit seinen Modellballons durch Europa.

 Fast wie im Original: Kinder aus Sankt Augustin klettern in die Hülle des Modellballons.

Fast wie im Original: Kinder aus Sankt Augustin klettern in die Hülle des Modellballons.

Foto: Meike Böschemeyer

Mit großen Augen folgten die gut 20 Kita-Kinder den Ausführungen von Jupp Hein (77), der am Freitagvormittag mit seinen Modellballons auf dem Karl-Gatzweiler-Platz gelandet war. Es war das erste Mal, dass Hein mit seinem umfassenden Equipment samt Stofftieren und Werbegeschenken, die er großzügig an die Kinder verteilte, Station in Sankt Augustin machte. Die neue Leiterin der städtischen Seniorenbegegnungsstätte „Club“, Sabina Epple, hatte ihn geordert, denn sie kannte Jupp Hein über ihren Ehemann, der selbst Heißluftballon-Pilot ist. Mit zum Equipment zählte an diesem Vormittag auch GA-Mitarbeiter Thomas Heinemann, der seit einem Jahr den Pilotenschein besitzt und mit einem Heißluftballon vor Ort war.

Vor begeisterten Kindern und interessierten Senioren erklärte Hein, warum ein Ballon in die Luft geht. „Papa schwitzt am Kopf, und Mama hat immer kalte Füße“: Völlig klar, dass die heiße Luft oben und die kalte unten ist. Mit großem Hallo flogen schließlich die Kappen von den Köpfen der Kinder, als Jupp Hein seinen Ventilator einschaltete, um den Ballon in Form des schwarzen Kükens Calimero zu befüllen.

Alle Kinder fanden am Ende im Modellballon Platz, der im Maßstab 1:10 um das Zehnfache kleiner ist als ein herkömmlicher Ballon. Wegen des Windes blieb dieser jedoch in der Tasche, denn in den Ballon von 21 Metern Höhe passen rund 3000 Kubikmeter Luft, was angesichts der Windböen auf dem Markplatz zu heikel war.

Ohnehin waren die Vorbereitungen am Modellballon originalgetreu – nur ist er etwas kleiner, aber dennoch beeindruckend. Auch die Körbe der Modellballons sind, ähnlich wie ihre originalen Vorbilder, aus Weide geflochten. Ein Material, das besonders flexibel und gleichzeitig sehr stabil ist, falls es mal zu einer härteren Landung kommen sollte.

Die Kinder jedenfalls waren am Ende fit und wussten genau, was in der Flasche ist, warum der Ballon in die Luft geht und wie es sich in einem Originalballonkorb anfühlt, denn jeder, der wollte, durfte mal hineinklettern. Jupp Hein tingelt mit seinen Modellballons durch Europa und das seit 2003. „Ich war 42 Jahre lang Fahrlehrer und habe schon in dieser Zeit viel mit Kindern gearbeitet, in der Hoffnung, dass sie später in meiner Fahrschule Autofahren lernen“, sagt der Warsteiner. Als er dann im Ruhestand das erste Mal den „Night Glow“ der großen Ballone erlebte, bekam er eine Gänsehaut, und ihm war klar, Ballonfahren, auch wenn es nur die Modelle sind, sollte seine neue Leidenschaft werden. Er machte den Kenntnisnachweis und begann, seine neue Leidenschaft den Kindern zu zeigen. Zeitgleich nutzt Jupp Hein diese Möglichkeiten, um als Botschafter der Stiftung Kinderherz Spenden zu akquirieren. Auf diese Weise hat er schon 46 000 Euro gesammelt, und auch am Freitag dürfte der eine oder andere Euro in der Spendendose gelandet sein.

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