Internationaler Jugendfreiwilligendienst Lea Detsch: Als Lehrerassistentin nach Costa Rica

Sankt Augustin · Die 18 Jahre alte Lea Detsch aus Menden leistet ein Jahr Freiwilligendienst bei einem Jugendprojekt in San José. Am Sonntag startet der 14-stündige Flug nach Costa Rica.

 Kofferpacken ist Puzzlearbeit: Mehr als 20 Kilogramm Gepäck darf Lea Detsch aus Menden nicht mit ins Flugzeug nach Costa Rica nehmen.

Kofferpacken ist Puzzlearbeit: Mehr als 20 Kilogramm Gepäck darf Lea Detsch aus Menden nicht mit ins Flugzeug nach Costa Rica nehmen.

Foto: Holger Arndt

20 Kilogramm Gepäck für ein Jahr Costa Rica – da muss jedes T-Shirt und jede Hose wohl überlegt sein. Das Taschepacken vor dem Abflug war Puzzlearbeit für Lea Detsch aus Sankt Augustin. Am Sonntag startet die 18-Jährige ihren Jugendfreiwilligendienst in Costa Rica. „Ich brauche ja nicht nur Sommersachen, dort gibt es auch eine lange Regenzeit“, erzählt sie.

Ein Jahr lang hilft Lea Detsch in einem Jugendprojekt in San José. Am Oratorio Don Bosco assistiert sie den Lehrern und gestaltet das Freizeitprogramm mit. In der Einrichtung können Kinder und Jugendliche mit schwerem sozialen Hintergrund ihre Ausbildung nachholen. Organisiert wird das Programm vom ICJA, dem internationalen christlichen Jugendaustausch. „Ich wollte gerne als Lehrerassistenz arbeiten“, erzählt Lea Detsch.

„Ich mag es, Menschen etwas beizubringen.“ Damit hat sie während ihrer Schulzeit am Rhein-Sieg-Gymnasium in Sankt Augustin schon Erfahrung gemacht, etwa bei Nachhilfestunden in Deutsch und Englisch. In dem Jahr wolle sie aber auch ihr Spanisch verbessern. „Bei Französisch habe ich gemerkt, dass ich vieles schnell wieder verlernt habe“, sagt Detsch. „Das wollte ich bei Spanisch nicht.“

Da ihre Gasteltern nur Spanisch sprechen, wird sie viel Gelegenheit zum Üben haben. Die Familie kennt sie bereits – von E-Mails und Fotos. „Eine Gastschwester geht jetzt nach Deutschland, mit der anderen teile ich mir das Zimmer“, erzählt Detsch. Und dann gibt es noch einen Gastbruder. Während sie fort ist, wird ihr Zimmer in Menden aber nicht leer stehen. Leas Eltern Ralph und Birgit nehmen ab Mitte September im Gegenzug ein Mädchen aus Costa Rica auf.

Relativ nah am Schulspanisch

Dass es nach Lateinamerika gehen soll, stand für die 18-Jährige schon lange fest. Erst neulich fiel ihr eine Bastelarbeit aus der neunten Klasse in die Hände, die sie mit der Flagge von Nicaragua verzierte. Dass es nun das Nachbarland Costa Rica geworden ist, hat mehrere Gründe: „Das Land hat mich aufgrund der Projekte angesprochen“, sagt sie. Zudem sei das Spanisch dort relativ nah am Schulspanisch und Costa Rica relativ sicher. So richtig realisiert hat sie aber noch nicht, dass sie bald ein Jahr weg ist. „Ich glaube, mir wird das auch erst wirklich bewusst werden, wenn ich angekommen bin.“

Hat sie sich für die Zeit denn etwas vorgenommen? „Ich möchte mit den Kindern Musik machen und vielleicht ein Volleyballturnier organisieren.“ Dreimal pro Woche spielt Lea Detsch Volleyball, sie singt und spielt Gitarre. Darauf, ihre Gitarre mitzunehmen, muss sie allerdings verzichten – die 20 Kilogramm Gepäck reichen nicht aus. „Ich möchte aber in Costa Rica eine kaufen, das ist günstiger als ein extra Gepäckstück“, sagt Lea Detsch. „Ich kann nicht ein Jahr lang nicht Gitarre spielen.“

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