Sankt Augustin Kündigung für Betreiber von Flüchtlingsunterkunft

Sankt Augustin · Die Flüchtlingsunterkunft in Sankt Augustin bekommt einen neuen Betreiber. Die Bezirksregierung Köln hat dem jetzigen Betreiber "European Homecare" zum 31. Januar 2019 gekündigt.

Die Bezirksregierung Köln hat die Zusammenarbeit mit dem Flüchtlingsheimbetreiber European Homecare in Sankt Augustin beendet. Grund seien „anhaltende Differenzen über den Betrieb“ der Zentralen Unterbringungseinrichtung, teilte eine Sprecherin der Bezirksregierung dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Mittwoch mit. Die Kündigung sei zum 31. Januar 2019 erfolgt. Über den künftigen Betreiber werde im Rahmen eines Vergabeverfahren entschieden.

Die Sprecherin betonte, die Kündigung sei eine Einzelfallentscheidung zur Flüchtlingsunterkunft in Sankt Augustin gewesen. Die Bezirksregierung Köln arbeite in der Landesunterkunft Kall im Kreis Euskirchen weiterhin mit European Homecarezusammen.

Über die Kündigung hatte zunächst die in Essen erscheinende „Westdeutsche Allgemeine Zeitung“ (Mittwoch) berichtet. Sie berichtet unter Verweis auf interne Unterlagen, dass das Essener Unternehmen European Homecare mehrfach abgemahnt wurde, weil in Sankt Augustin Personalschlüssel in der Sozialbetreuung der Asylbewerber nicht eingehalten, Belegungslisten und Gesundheitsdokumentationen fehlerhaft geführt und Hygienestandards missachtet worden seien.

European Homecare war 2014 in die Schlagzeilen gekommen, weil in einem von der Firma betriebenen Flüchtlingsheim im siegerländischen Burbach Wachleute Flüchtlinge misshandelt haben sollen. Insgesamt 38 Verdächtige wurden angeklagt, 32 von ihnen müssen sich ab dem 8. November vor dem Landgericht Siegen verantworten. Die Prozesse gegen die sechs weiteren Angeklagten, die geständig sind, werden laut Gericht voraussichtlich Anfang 2019 beginnen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort