Verbindungsstraße sorgt für Diskussionen Kritik am verzögerten Baubeginn

SANKT AUGUSTIN · Die Verzögerung des Baubeginns der Ost-West-Spange im Sankt Augustiner Zentrum hat Unverständnis und Kritik ausgelöst. Wie der General-Anzeiger berichtete, kann voraussichtlich erst im Sommer mit dem Bau der so wichtigen Entlastungsstraße begonnen werden und nicht wie geplant in diesem Monat.

 Durch den Park unter der Stadtbahnlinie zwischen Technopark und Adenauer-Stiftung soll die neue Straße gebaut werden.

Durch den Park unter der Stadtbahnlinie zwischen Technopark und Adenauer-Stiftung soll die neue Straße gebaut werden.

Foto: Michael Lehnberg

Die Politik hatte im Zusammenhang mit der Beschlussfassung für den Huma-Neubau darauf gedrängt, dass die neue und erste schrankenfreie Querung im Sankt Augustiner Zentrum unter der Stadtbahnlinie hindurch zeitgleich mit dem ersten Bauabschnitt fertig ist. Das wird nun nicht mehr zu schaffen sein.

Die CDU-Fraktion hat nun eine Anfrage an den zuständigen Zentrumsausschuss gerichtet und will wissen, wie sich jetzt die Zeitschiene für den Bau der neuen, rund 3,1 Millionen Euro teuren Straße sowie des Parkleitsystems darstellt. "Aus unserer Sicht ist nach wie vor eine möglichst schnelle Fertigstellung notwendig", sagte Claudia Feld-Wielpütz, stellvertretende Fraktionsvorsitzende.

Sie führe nach der Realisierung zu einer Entspannung der Verkehrssituation im gesamten Zentrum. "Nicht zuletzt auch deshalb, da dann die Ampelschaltungen überarbeitet werden." Das seien auch die Gründe dafür, dass die CDU immer großen Wert auf die frühzeitige Fertigstellung der barrierefreien Spange gelegt habe.

Das hat auch die SPD-Fraktion, die das Thema gleich als Beratungspunkt auf die Tagesordnung des Zentrumsausschusses gesetzt wissen will, der am Dienstag, 3. Februar, tagt. "Allein aus der Zeitung zu erfahren, was die Stadtspitze für mitteilenswert hält, und einen klaren Ausschusswillen zu konterkarieren, ist inakzeptabel", ärgert sich SPD-Fraktionschef Marc Knülle. Der Zentrumsausschuss werde düpiert.

Er kritisiert auch die Feststellung der Stadt, dass es wegen der derzeit vielen Baustellen im Zentrum besser sei, später mit dem Bau zu beginnen. Verkehrsgutachten belegten indes die Notwendigkeit, dass die Ost-West-Spange frühzeitig zur Verfügung stehe. Die angeblich monatelangen "EU-Prüfungen" wertet die SPD als "Verzögerungstaktik".

Gelassener sieht FDP-Fraktionschefin Stefanie Jung die Verzögerung. "Die geforderte Fertigstellung zeitgleich mit dem ersten Bauabschnitt war schon ein hochgestecktes Ziel. Wir werden mit der Verzögerung leben müssen." Es sei zu hoffen, dass der Huma-Neubau insgesamt so zügig wie bisher vorangehe, so Jung. Gebaut wird die Straße indes weder von der Stadt noch von Hurler. Bauherr ist die Elektrische Bahnen der Stadt Bonn und des Rhein-Sieg-Kreises GmbH (SSB). Mit der Tochtergesellschaft der Stadtwerke Bonn wurde vertraglich vereinbart, dass die Spange mit dem ersten Bauabschnitt fertig sein soll.

"Die Vereinbarung mit der SSB gibt ungefähre Zeitvorgaben, die aber Flexibilität zulassen", sagt denn auch Martin Metz, Fraktionschef der Grünen. Dass die SSB die Spange eventuell nicht auf den Tag genau fertigstellen würde, sei der Politik seit 2013 bekannt. "Die Stadtverwaltung hat öffentlich Versprechen gemacht, für deren exakte Einhaltung sie gar nicht verantwortlich ist. Das sollte nicht sein", meinte Martin Metz, Fraktionschef der Grünen.

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