Stringendo spielte in Israel Konzertreise in unruhigen Zeiten

SANKT AUGUSTIN · Derzeit nach Israel zu reisen, ist wegen der kriegerischen Auseinandersetzungen mit der palästinensischen Hamas in Gaza nicht einfach. Dennoch besuchte das Kammerorchester Stringendo der Sankt Augustiner Musikschule Anfang Juli Israel und blickt trotz der Unruhen auf eine sichere und erfolgreiche Konzertreise zurück.

 Ergreifender Moment: Das Kammerorchester Stringendo spielt in der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem.

Ergreifender Moment: Das Kammerorchester Stringendo spielt in der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem.

Foto: Repro GA

"Unsere jungen Musiker haben ihr Publikum begeistert", sagte Orchesterleiterin Christiane Kraus. Sankt Augustin unterhält mit der israelischen Stadt Mewasseret Zion eine Städtepartnerschaft. Laut Kraus befanden sich die Musikschüler zu keinem Zeitpunkt in Gefahr. Die jungen Musiker seien ruhig und entspannt geblieben, obwohl während des Konzertes in der YMCA-Hall in Jerusalem zweimal Luftalarm ausgerufen worden sei und die Reisegruppe mehrfach Alarmsirenen aus den benachbarten Orten gehört habe.

Man habe den Versicherungen der israelischen Freunde vertraut, dass im Norden nichts passieren würde. Außerdem habe es seitens des Auswärtigen Amtes während des gesamten Verlaufs der Anwesenheit in Israel keine Reisewarnung gegeben. Nur vom Aufenthalt in der Nähe von Gaza sei abgeraten worden. "Die Reise verlief, bis auf kleine Änderungen, wie geplant", so Kraus.

Das Kammerorchester Stringendo besteht aus 20 Jugendlichen im Alter von 13 bis 18 Jahren. Für die meisten Musiker war es bereits die zweite Konzertreise nach Israel. Ein besonderer und bedeutender Höhepunkt war der Besuch der Gedenkstätte Yad Vashem, die an die nationalsozialistische Judenvernichtung erinnert.

Im sogenannten Tal der Gemeinden spielte das Jugendorchester ergreifend schön die Themen aus dem Film "Schindlers Liste". Im Anschluss an den Besuch in Yad Vashem waren die Jugendlichen zu einer Besichtigung der Knesset, des israelischen Parlaments, eingeladen.

Die israelischen Freunde hatten für die Besucher ein interessantes und umfangreiches Programm zusammengestellt. In den ersten vier Tagen wohnten sie in Mewasseret Zion. Zwischen den gleichaltrigen Sängerinnen des dortigen Jugendchores und den deutschen Orchestermitgliedern besteht seit zwei Jahren eine enge Freundschaft.

Der zweite Teil der Reise führte die Jugendlichen in einen jüdisch-christlichen Kibbuz nach Nes Ammim. Dort arbeitet Rainer Stuhlmann, ehemals evangelischer Pfarrer in Mülldorf und Niederpleis, seit drei Jahren als Studienleiter. Von dort aus besuchten die Musiker archäologische Ausgrabungsorte wie Beth Shean und Zippori. Auch eine Fahrt auf dem See Genezareth wurde organisiert.

Während der Fahrt spielte das Orchester Teile seines Programms. "Ein unvergesslicher Moment", berichtet Kraus. Genauso wie der beim Abschlusskonzert in der Kirche von Nes Amim.

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