Jugendhilfe in Sankt Augustin Kita in Sankt Augustin: Erst Abriss, dann Neubau

Sankt Augustin · Evangelische Kirchengemeinde in Menden gibt Kita an die Axenfeldgesellschaft aus Bonn ab. Neues Gebäude soll zum Kindergartenjahr 2017/18 stehen. Ausschuss stimmt höheren OGS-Gebühren zu.

Die Tagesordnung des Jugendhilfeausschusses der Stadt Sankt Augustin war vollgepackt: Höhere Gebühren für die Offenen Ganztagsschulen (OGS) und die Kinderbetreuung, Berichte über das Qualitätsmanagement in Kitas und Beschlüsse zu neuen Kindergärten standen am Montag an. Einige Entscheidungen im Überblick.

Kita Von-Galen-Straße: Drei statt zwei Gruppen, ein neues Gebäude und ein neuer Träger – voraussichtlich bis zum Kindergartenjahr 2017/18 soll sich an der Von-Galen-Straße in Menden einiges tun. Die Einrichtung der evangelischen Kirchengemeinde Menden-Meindorf soll künftig durch eine neue Kita ersetzt werden, die dann die Gemeinnützige Evangelische Gesellschaft für Kind, Jugend und Familie mbH (KJF) betreibt. Der Jugendhilfeausschuss hat sich am Montag einstimmig für die Änderung der Jugendhilfeplanung ausgesprochen.

Finanzielle Mittel fehlen

Ein zweigeschossiger, barrierefreier Neubau soll das bestehende Gebäude ersetzen, das sanierungsbedürftig ist und den pädagogischen Ansprüchen nicht mehr genügt. Der Kirchengemeinde fehlen aber die finanziellen Mittel, außerdem sieht sie sich dauerhaft nicht in der Lage, als Kitaträger zu fungieren. Deshalb übernimmt die gemeinnützige Evangelische Axenfeld Gesellschaft den Neubau, die KJF wird neuer Träger. Die Kirche stellt kostenlos ein Grundstück an der Von-Galen-Straße zur Verfügung, die Kinder werden während des Abrisses und Neubaus im Gemeindezentrum betreut. Die Stadt übernimmt wie bisher die Hälfte des Trägeranteils und gewährt einen Mietzuschuss.

Laut Sandra Clauß, Leiterin des Fachbereichs Kinder, Jugend und Schule, ist die Verwaltung optimistisch, dass der Neubau bis zum neuen Kita-Jahr steht. „Wir haben in Hangelar gesehen, dass eine Kita in einem halben Jahr wachsen kann“, sagte Clauß. Sobald der Rat die Zuschüsse in seiner Sitzung am 7. Dezember genehmigt habe, könne der Generalunternehmer beauftragt werden.

Kita Wellenstraße: Der Neubau des Kindergartens in Trägerschaft der Arbeiterwohlfahrt in Mülldorf könnte früher starten als zunächst geplant. Das Gebäude ist marode und entspricht nicht den Anforderungen für unter Dreijährige. Deshalb soll die Kita abgerissen und an gleicher Stelle wieder aufgebaut werden. Der Zeitplan sah das ursprünglich für die Jahre 2021 und 2022 vor, rund 3,3 Millionen Euro sind als Haushaltsmittel eingeplant.

Zu viel für die Zeit bis zum Abriss

Bis dahin waren lediglich kleinere Arbeiten am bestehenden Gebäude vorgesehen, um den Betrieb zu gewährleisten. Doch nun zeigte sich: Die Stadt müsste dafür rund eine halbe Million Euro investieren – zu viel für die Zeit bis zum Abriss. Der neue Plan: Die Verwaltung möchte lediglich 209 000 Euro in die notwendige Sanierung stecken, dafür darf die Kita aber nur noch 48 Monate betrieben werden. Der Neubau soll deshalb entsprechend vorgezogen werden, die Mittel müssten im Nachtragshaushalt 2017 bereitgestellt werden, so die Verwaltung.

OGS- und Kita-Gebühren: Einstimmig haben die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses den neuen Gebührensatzungen für die Offenen Ganztagsschulen (OGS) und Kindertagesstätten zugestimmt. Die endgültige Entscheidung liegt nun beim Rat, er wird sich am Mittwoch, 7. Dezember, mit dem Thema befassen. Damit folgte der Ausschuss der Empfehlung der Satzungskommission, die Gebühren für die Betreuung im kommenden Kita- und Schuljahr anzuheben, weitere Einkommensstufen einzurichten und eine jährliche Erhöhung um drei Prozent festzuschreiben (der GA berichtete). Besonders deutlich fällt die Belastung in den höheren Einkommensstufen aus.

Der Hintergrund:

Die Stadt bleibt bei der Kinderbetreuung auf einem Fehlbetrag sitzen. Auch den OGS-Trägern reichen die bisherigen Zuweisungen nicht mehr aus. Ursprünglich waren deshalb bereits für das laufende Kita- und OGS-Jahr Erhöhungen geplant. Die Politiker lehnten sie aufgrund der Kurzfristigkeit jedoch ab.

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