Sieg-Renaturierung Keine Chance mehr auf neuen Sportplatz für die Adler

SANKT AUGUSTIN · Das Einlenken der Bezirksregierung in Sachen Renaturierung der Siegufer im Mündungsbereich stößt nicht auf einhellige Zustimmung. Der Vorsitzende des FC Adler Meindorf, Uwe Herberg, bedauert aus seiner Sicht als Sportler die Entscheidung, die Meindorfer Freizeitanlagen an der Sieg aus dem Projekt zu nehmen.

Die Adler trainieren und spielen dort auf dem Sportplatz, der im Winter häufig unbespielbar ist, weil er unter Wasser steht. Folglich müssen die Fußballer immer nach Menden ausweichen. "Damit ist uns die Chance genommen, einen neuen Sportplatz an anderer und geeigneterer Stelle im Dorf zu bekommen", sagte Herberg.

Die für das Renaturierungsprojekt zuständige Bezirksregierung in Köln hatte in Aussicht gestellt, die Kosten für eine Verlegung des Sportplatzes zu übernehmen, wenn die Sieg nach der geplanten Entfesselung den Sportplatz vereinnahmt und ein Spielbetrieb nicht mehr möglich ist.

In der Politik hingegen wird die Absicht der Bezirksregierung, eine kleinere Planung zu machen, begrüßt. "Aber abseits von Spiel- und Sportplatz in Meindorf gibt es einige Flächen, die für eine Renaturierung infrage kommen", sagte Grünen-Fraktionschef Martin Metz.

Welche davon nun dem Entwicklungskorridor zugeordnet werden könnten, müsse offen mit den Bürgern und der Landwirtschaft diskutiert werden. "Dieses Projekt soll nicht vollständig an Sankt Augustin vorbeigehen", so Metz.

Die Renaturierung sei auch ohne Sport- und Spielplatz eine Chance, die Siegaue aufzuwerten. "Diese Chance darf nicht leichtfertig vertan werden", meint Metz. Die CDU-Fraktion kündigte an, dass es bald auch zu einem eindeutigen politischen Votum kommen werde. Das fordere die Bezirksregierung ein.

"Aufgrund der neuen Sachlage wird die Verwaltung jetzt einen Beschlussvorschlag erarbeiten und den Gremien vorlegen", sagte Pressesprecher Sascha Lienesch. Viele Details zum Gesamtprojekt seien noch zu klären und einzuarbeiten.

Bisher liegt indes noch keine Detailplanung, etwa ein neues Wegekonzept, durch die Bezirksregierung vor. Anfang des neuen Jahres wollen die Planer ins Planfeststellungsverfahren gehen.

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