Suche nach neuer Bleibe Jobcenter in Sankt Augustin will umziehen

Sankt Augustin · Zwei Standorte werden aktuell für einen Umzug des Jobcenters in Sankt Augustin geprüft. Die Stadt bietet das Areal "Am Butterberg" an, was für Geschäftsführer Ralf Holtkötter aber nicht in Frage kommt. Eine Entscheidung über einen neuen Standort soll im September fallen.

Das Jobcenter Rhein-Sieg ist in einem Gebäude aus den 1970er Jahren untergebracht, in dem auch die Konrad-Adenauer-Stiftung sitzt.

Das Jobcenter Rhein-Sieg ist in einem Gebäude aus den 1970er Jahren untergebracht, in dem auch die Konrad-Adenauer-Stiftung sitzt.

Foto: Thomas Heinemann

Das Jobcenter im Sankt Augustiner Zentrum, das die Räume in der Konrad-Adenauer-Stiftung und im Technopark aufgeben und neu bauen will, hat sich noch bis September Zeit gegeben – dann soll eine endgültige Entscheidung über die Zukunft der Arbeitsstätte für 160 Mitarbeiter fallen. Jobcenter-Geschäftsführer Ralf Holtkötter betonte, dass die Zeit drängt. Der Mietvertrag laufe Ende 2020 aus, und klar sei, dass sowohl die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter als auch die Voraussetzungen für die Beratergespräche mit den Kunden besser werden müssten als bisher.

Wie berichtet, bemängelt Holtkötter eine ganze Reihe von baulichen Unzulänglichkeiten, die der Vermieter indes angeboten hat auszuräumen. „Aber ich bin nicht bereit, meine Mitarbeiter und die Kunden drei bis fünf Jahre einer Baustellensituation auszusetzen“, so Holtkötter. Er halte sich an das, was die Trägerversammlung beschließe. Wie berichtet, hat es heftigen Widerspruch des Vermieters Stephan Becker, Geschäftsführender Gesellschafter der Becker Immobilien, gegeben, der indes auch einräumte, die von Holtkötter aufgeführten Mängel beseitigen zu wollen. Das Jobcenter möchte aber am liebsten in ein noch zu bauendes Gebäude an der Einsteinstraße ziehen, was in weiten Kreisen der Augustiner Kommunalpolitik nicht gut ankommt. Kritik gibt es vor allem daran, dass das Jobcenter den gut erreichbaren Standort am Sankt Augustiner Markt aufgeben und ins Gewerbegebiet ziehen will.

Noch nicht erschlossenes Areal

Die Stadt habe ihm mittlerweile als Alternativort ein Grundstück „Am Butterberg“ angeboten – ein noch nicht erschlossenes Areal am Kreisel in Höhe des Freibads in Richtung Menden. Stadtsprecherin Eva Stocksiefen bestätigt das. „Es gibt zwar noch keinen Bebauungsplan für das sechs Hektar große Gelände, aber wir haben vorbereitende Maßnahmen getroffen und bereits ein Planungsbüro mit der Durchführung des Verfahrens beauftragt.“ Die Stadt rechne damit, dass bis 2022 Planungsrecht bestehe.

„Das ist auch nicht näher am Zentrum als der von uns favorisierte Standort“, meinte Holtkötter. Er warte jetzt noch die Septembersitzung des Bauausschusses ab. „Das Areal liegt praktisch hinter der Frida- Kahlo-Schule und ist gut erreichbar“, meint hingegen Stocksiefen.

Signale, dass sich an der Haltung in Sankt Augustin etwas ändere, gebe es für Holtkötter aber bisher nicht. Im Gegenteil: Unter anderem sei aus der Politik an ihn herangetragen worden, doch nur mit einem Teil der Belegschaft umzuziehen und das Beratungsangebot weiterhin am jetzigen Standort zu belassen. Das komme für ihn aber nicht in Frage, zumal es Gespräche mit dem Jugendamt der Stadt gebe, eine zusätzliche Anlaufstelle einzurichten, was aber noch nicht ausgearbeitet sei. „Wir werden jetzt aber parallel zur Prüfung der Alternativen in Sankt Augustin auch unsere Pläne für einen Standort in Troisdorf konkretisieren“, sagte Holtkötter.

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