Musikvideo-Dreh in Augustin Im Schloss Birlinghoven entstehen Teile des Musikvideos "Gagalicious"
SANKT AUGUSTIN · Die Vorbereitungen im Schloss Birlinghoven laufen auf Hochtouren. Das engagierte Filmteam stellt zwei Scheinwerfer auf, um die Räumlichkeit mit der Wendeltreppe ideal für die folgende Szene zu beleuchten. Der Kameramann wählt die richtigen Einstellungen und positioniert sich nach Anweisungen des Filmproduzenten Thomas Bernecker auf einer Stufe.
Auch die Inszenierungskünstlerin Shisha Rainbow ist bereit. Bernecker gibt das Startzeichen und fängt an zu zählen. Rainbow stolziert elegant in ihrem langen weißen Kostüm, an dessen Ende Klauen und ein Eisbärkopf befestigt sind. Wie einen Teppich schleift sie es ein paar Stufen nach oben, während die Kamera die Bewegungen erfasst. Schnitt! Die Szene ist im Kasten.
Für das Musikvideo "Gagalicious" haben der ausgebildete Mediengestalter Bernecker und sein Filmteam jetzt unter anderem auf dem Fraunhofer-Gelände in Sankt Augustin gedreht. Als weiteren Ort wählte das Filmteam neben Köln die Bar Casbah in Siegburg, wo der Dreh in einer großen Tanzchoreographie endete. Der Sankt Augustiner Filmproduzent erzählt: "Ein Musikvideo gibt uns viele Freiheiten bei der Umsetzung. Dabei steht die Geschichte bei diesem Projekt im Vordergrund."
Anders als üblich ist die Musik auf das Drehbuch produziert worden. Das Instrumental stammt von einem amerikanischen Produzenten, die deutsche Nachwuchssängerin Jessica Gerlach singt den englischen Liedtext ein. Anfang des Jahres begannen die Planungen für das Video.
Dabei orientiert sich der Stil - wie der Name "Gagalicious" bereits vermuten lässt - an den ausgefallenen Werke von Lady Gaga. Thematisch schildert das Musikvideo die verschiedenen Phasen einer Liebesgeschichte. Zu Beginn flirtet Hauptdarstellerin Shisha Rainbow als normales Mädchen und fängt prompt an sich zu verlieben.
Anschließend beherrschen Lust und Leidenschaft die Szenerie, sie gibt sich völlig hin und lässt ihre Hüllen fallen. Nach einiger Zeit kehrt dann der Alltagstrott ein, das Knistern schwindet und die Monotonie erhält Einfluss. Dies gipfelt dann in einen großen Konflikt, der viel Herzschmerz und vor allem Wut erzeugt. Fortan wird der Akt der Sehnsucht erreicht. Die Charaktere versuchen die Beziehung nicht aufzugeben und halten verzweifelt daran fest. Intensiv denken die Charaktere an den anderen - es lässt sie nicht los.
Das endgültige Ende der Partnerschaft ist jedoch aufgrund zu großer Differenzen nicht zu stoppen, dieser Versuch verursacht einige schmerzhafte innerliche Blessuren. Letztendlich hört die Handlung dann mit einem Neuanfang auf. Es werden neue Geschichten geschrieben, auch wenn die fehlgeschlagene Beziehung deutliche Spuren in der Seele hinterlässt.
"Die Verfilmung lässt viel Interpretationsspielraum, man soll sich den Streifen häufiger anschauen", sagt Bernecker. Künstlerin Shisha Rainbow stellt die verschiedenen Phasen der Liebe ausdrucksstark und fiktiv im Stil von Lady Gaga dar - es ist sehr metaphorisch geprägt, nur die erste Szene spielt in der Realität.
Dazu trug Rainbow aufwendige Kostüme, die der genannten Richtung entsprechen. Außerdem schminkte sie sich selbst umfassend. "Ich liebe es, in solche Rollen einzutauchen und mich vor der Kamera darzustellen, es macht tierisch viel Spaß", so die 21-Jährige, die schon länger Lady-Gaga-Fan ist. Sie möchte etwas Aussagekräftiges mit ihrer Inszenierung vermitteln.
Vor einiger Zeit sinnierte sie über Kunst: "Wahre Kunst ist die Fähigkeit, Dingen eine Bedeutung zu verleihen, bei dem Betrachter Gefühle auszulösen, sich selbst zu verewigen und neu zu erschaffen."
Weitere Informationen zum Musikvideo sind im Internet unter www.thomas-bernecker.de und unter ssg-sanktaugustin.de/videoclip-dance--hip-hop.html zu finden.
