Infotag an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg „Hotel Mama“ oder eigene Bude ist die Frage

SANKT AUGUSTIN · Jugendliche lassen sich beim Studieninformationstag der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg in Sankt Augustin beraten. Oft mit dabei: die Eltern.

 bu

bu

Foto: Thomas (FM) Heinemann

Ein klassisches oder lieber ein duales Studium? Welches Studium bietet welche Chancen? Und lohnt es sich, zur fernen Hochschule zu ziehen, oder studiert man vor Ort und bleibt im „Hotel Mama“ wohnen? Das waren sicher die drei häufigsten Fragen, die Studieninteressierte am Samstag zum Studieninformationstag der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg mitgebracht hatten.

In offenen Laboren, bei Besichtigungen und in diversen Vorträgen und Kurzvorlesungen präsentierte sich die Hochschule als vielseitiger, fachlich versierter, anwendungsnaher und attraktiver Wegbegleiter und Wegbereiter in spannende Berufe.

Der Andrang war groß, größer als sonst, resümierte Ulrike Lubecki, die als Leiterin der allgemeinen Studienberatung den Informationstag organisiert hatte: „Wir haben eben sehr attraktive Angebote, wie uns Schüler wie Eltern bestätigen.“ Denn längst sind die Eltern feste und meist gut vorinformierte Gäste des Studientages, sagt Lubecki: „Das hat sich so etabliert. Die Schüler sind durch G8 noch sehr jung, wenn sie die Schule verlassen.“

Während sich manche Eltern-Kind-Gespanne mit dem Info-Flyer in der Hand durch die Flure treiben lassen, haben sich andere genaue Zeitpläne gestaltet. „Wir waren pünktlich um 9 Uhr zum ersten Vortrag hier. Ich interessiere mich für ein Studium, wäge aber erst einmal Chancen ab“, sagte der Sankt Augustiner Aaron Kebe, der in die Wirtschaftswissenschaften möchte und sowohl das Angebot als auch die Lage vor Ort attraktiv findet.

Skeptische Mutter beim Thema Pendeln

Dass die Hochschule auch über die Grenzen des Kreises hinaus junge Menschen anzieht, zeigt das Beispiel von Gülsen Güldal. Die junge Frau aus Düren hat aus den Angeboten in der Region den Studiengang Technikjournalismus anvisiert und will dafür auch lange Fahrzeiten in Kauf nehmen. „Für mich lohnt sich das“, sagt Gülsen Güldal, „von den verschiedenen Angeboten ist das hier ganz vorne.“

Ihr Mutter ist skeptisch, ob die Euphorie bei ein bis anderthalb Stunden Bus- und Bahnfahrt je Strecke täglich lange hält: „Die Überlegung ist, ob sie pendelt oder eine Studentenwohnung nimmt.“ Und Studentenwohnungen seien gefragt und selten günstig. Ein Argument, was viele Eltern umtreibt, sagt Studienberaterin Ulrike Lubecki: „Die Schüler gehen beim Informationstag in die Vorträge, die Eltern in die Finanzberatung.“

Studiengebühren seien längst passé, „aber viele wollen wissen, was das Studieren insgesamt überhaupt kostet und informieren sich über Förderungen, Stipendien, Steuerliches oder auch Vergünstigungen“. Gerade bei Stipendien gebe es oft Missverständnisse, denn Stipendien für Hochbegabtenförderung sei unterm Strich eher die Ausnahme als die Regel, zeigt Lubecki auf die Vielfalt der Informationsstände. Schließlich gehe es darum, jungen Menschen eine Start- und Studienhilfe auf den Weg zum Beruf zu ermöglichen.

Und die Vielfalt der Studierenden sei, eben typisch für eine „FH“, auch bei deren schulischen und beruflichen Hintergründen groß, betont die Studienberaterin: „Viele, die kommen, haben vorher schon eine Ausbildung und manche sogar mehrjährige Berufserfahrung absolviert. Das macht das Studieren hier aber auch sehr spannend und anwendungsnah.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort