Schulcampus Niederpleis Halle in Sankt Augustin vorübergehend geschlossen

Sankt Augustin. · Die Sechsfachhalle auf dem Schulcampus Niederpleis ist vorübergehend geschlossen. Schulen und Vereine stellt das vor große Herausforderungen.

 Die Sechsfachhalle am Schulcampus Niederpleis bleibt bis auf Weiteres aus Sicherheitsgründen gesperrt.

Die Sechsfachhalle am Schulcampus Niederpleis bleibt bis auf Weiteres aus Sicherheitsgründen gesperrt.

Foto: Hannah Schmitt

Leere statt Sportunterricht, Umplanung statt fester Hallenzeiten. Die vorübergehende Schließung der Sechsfachsporthalle am Schulcampus Niederpleis stellt Schulen und Vereine vor große Herausforderungen. Die Halle ist, wie berichtet, aus Sicherheitsgründen gesperrt. Wie lange, ist laut Stadt Sankt Augustin weiter unklar. Vergangene Woche war dort ein Deckenpaneel heruntergefallen, inzwischen hat ein Sachverständiger verschiedene Mängel und Schäden an der Decke festgestellt. Die Stadt prüft eine Interimslösung, um die Halle wieder nutzbar zu machen – bis die Decke endgültig saniert werden kann. „Eine Sanierung braucht Vorlauf“, so Stadtsprecherin Eva Stocksiefen. Eine Interimslösung sei aber nur möglich, wenn ein sicherer Betrieb gewährleistet werden könne. „Wir sind froh, dass nichts passiert ist“, sagt Stocksiefen.

Betroffen von der Schließung sind die drei weiterführenden Schulen in Niederpleis sowie acht Vereine. Laut Michael Arndt, Leiter des Albert-Einstein-Gymnasiums (AEG), haben sich die Schulleiter am Dienstag zusammengesetzt. „Wir rücken zusammen“, sagt er. „Wir stehen nicht ganz ohne Sportstätten da.“ Die drei Gymnastikhallen seien nutzbar, zudem gebe es Außenanlagen und das Hallenbad. „Der Sportunterricht muss nicht flächendeckend ersatzlos ausfallen“, so Arndt. Es sei eine Beeinträchtigung, aber kein Weltuntergang. Der Schulträger habe seine Hilfe zugesagt. Gemeinsam hätten die drei Schulen eine Prioritätenliste aufgestellt. So hätten Haupt- und Realschule derzeit Referendare im Fach Sport, die weiter ausgebildet werden müssten. „Das müssen wir sicherstellen“, sagt Arndt. Wichtig sei auch, dass sich die Sport-Leistungskurse des AEG vorbereiten könnten. Für sie sei eine Kooperationslösung mit dem Rhein-Sieg-Gymnasium (RSG) gefunden worden. Außerdem sei intern geschaut worden, was notwendigerweise zu leisten sei. Dabei gehe der Fachunterricht vor den Sport-AGs. „Wir haben auch geschaut, wie können wir die Stunden optimieren. Wir müssen Leerstände in der Gymnastikhalle unter allen Umständen vermeiden“, so der Leiter des AEG.

Es sei eine schwierige Situation, aber die Sicherheit gehe vor, sagt Brunhild Hersel-Everding, Leiterin der Realschule Niederpleis. Den offiziellen Sportplan könne die Realschule derzeit nicht erfüllen. Wenn es das Wetter erlaube, würden die Sportlehrer mit den Kindern aber auch nach draußen gehen. „Die Schüler sind informiert, dass sie auch warme Sachen mitbringen“, sagt Hersel-Everding. Die Realschulleiterin hofft, dass sich in den kommenden Wochen alles zum Guten wendet. „Es ist wichtig, dass möglichst schnell Abhilfe geschaffen wird. Auch für die Vereine.“

SSG Sankt Augustin von Schließung betroffen

Zu den betroffenen Vereine gehört etwa die Spiel- und Sport-Gemeinschaft (SSG) Sankt Augustin. „Unsere Hockeyabteilung trainiert montags und freitags in der Halle“, sagt der Erste Vorsitzende Gustel Houtrouw. „Das Training fällt jetzt flach, es ist eine mittlere Katastrophe.“ Denn für die vier Hockeyteams gebe es in Sankt Augustin keine Ausweichmöglichkeiten, vor allem weil sie eine Halle mit Banden benötigten. „Wir wissen noch nicht, wie wir damit umgehen sollen“, ergänzt Houtrouw. Als schwach bezeichnet er die Kommunikation vonseiten der Stadt. „Es wäre schön, wenn man uns in die Überlegungen einbeziehen würde, wie es weitergeht“, so der Erste Vorsitzende.

Den Trainingsbetrieb umkrempeln müssen auch die Handballteams des Turn- und Sportvereins (TuS) Niederpleis. Zehn Mannschaften müssen laut dem Vorsitzenden Herbert Homge in eine Halle des Rhein-Sieg-Gymnasiums umziehen. Einen Notfallplan hat der Verein bereits erarbeitet. Die Mannschaften trainieren nun nur noch einmal statt zweimal die Woche. Zudem müssten die offiziellen Spiele in andere Hallen verlegt werden. Die RSG-Halle sei aber nicht immer für den TuS frei. „Es wird zwangsläufig zu Terminverschiebungen führen“, so Homge. Das müsse auch mit den Verbänden geklärt werden. Laut Homge ist die Handball-Abteilung des TuS zur Hilfe bereit, „wenn es dazu führt, dass wir schneller wieder in unsere Halle rein können“.

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