Hubschrauberpiloten Erweiterung für Luftfahrerschule

SANKT AUGUSTIN · Die Hangelarer Hubschrauberpiloten haben den Bau in Betrieb genommen und den Ausbildungslehrgang verabschiedet. Insgesamt 21 Hubschrauberpiloten wurden in den Arbeitsalltag entlassen.

Zum Abschied: Der Leiter der Bundespolizei-Fliegergruppe, Thomas Helbig, würdigt die Leistung des Lehrgangs.

Zum Abschied: Der Leiter der Bundespolizei-Fliegergruppe, Thomas Helbig, würdigt die Leistung des Lehrgangs.

Foto: Martina Welt

"Über den Wolken" spielte die Helibrass-Band am Ende der offiziellen Verabschiedung des 34. Ausbildungslehrganges, um die 21 frisch lizensierten Hubschrauberpiloten in den Arbeitsalltag zu entlassen. Es gab allerdings gestern Vormittag noch einen zweiten Grund zum Feiern, denn der Erweiterungsbau der Luftfahrerschule für den Polizeidienst wurde ebenfalls offiziell übergeben. Er bietet den Schülern in Sankt Augustin-Hangelar auf 1240 Quadratmetern neben drei Flugsimulatoren für die unterschiedlichen Hubschraubermodelle auch modernste Technik und Wohlfühl-Atmosphäre.

Dort, wo die PVC-Bodenplatten in graue Hochglanzfliesen übergehen, beginnt der neue Bereich. Hell, modern in Grau und Weiß mit einem offenen Entree, in dessen Mittelpunkt eine Gangway die Besucher ein Stockwerk höher leitet. Licht und Außenlamellen, die aussehen wie die Rotorblätter eines Helicopters, sind sensorgesteuert. Mehrere Hörsäle und Büros vervollständigen das Angebot.

Knapp sechs Millionen Euro kostete der Neubau, der von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) finanziert wurde und unter anderem drei Simulatorräume für die sogenannten Flugverfahrenstrainer bietet. Das diese jedoch den realen Flug in der Ausbildung nicht ersetzen können, darauf verwies der Leiter der Bundespolizei-Fliegergruppe, Thomas Helbig, in seiner Festrede im Hangar. "Wir sind bemüht, mit Blick auf unsere Einsätze in vertretbarem Rahmen zu fliegen", dennoch sei zum Erlernen der Grundfertigkeiten im Helicopter ein umfangreiches Realtraining unerlässlich. Der Hubschrauber verdanke seine Potenz seiner Instabilität, die beherrscht werden müsse.

Zu den polizeilichen Aufgaben der Hubschrauberpiloten gehören zum Beispiel neben der Verfolgung Schwerkrimineller die Luftrettung und Katastropheneinsätze. Dass die anspruchsvolle Ausbildung nun auch in angemessener Umgebung stattfindet, dafür sorgt der Erweiterungsbau der Luftfahrerschule, die nach nur zweieinhalbjähriger Bauzeit umgesetzt wurde. Helbig übergab gestern das Gebäude offiziell an den Leiter der Luftfahrerschule für den Polizeidienst, Tobias Schönher.

Der 34. Ausbildungslehrgang musste noch auf die moderne Lernumgebung verzichten und sich mit dem 50er-Jahre-Charme der älteren Gebäude arrangieren. Wie anspruchsvoll die Ausbildung zum Hubschrauberpiloten bei der Bundespolizei ist, skizzierte einer der 21 Schüler, Frank Brockmöller aus Hamburg. Englischlehrgang, Grundausbildung, Schnupperfliegen und dann am Ende der Ausbildung habe jeder der Schüler rund 760 Theoriestunden, 73 Prüfungen absolviert und rund 17 000 Fragen beantwortet, beschrieb er die intensive Zeit. Hinzu kommen rund 180 Flugstunden. "Wir verlassen die Schule mit einem gefüllten Sack Glück und einem leeren Sack Erfahrung." Ziel sei es, den zweiten Sack zu füllen, bevor der erste leer sei.

Der Leiter der Bundespolizei-Fliegergruppe erinnerte die Piloten daran, dass jeder nun Verantwortung übernehmen müsse. Sein Rat an die ehemaligen Schüler: "Wenn Sie an Ihre Grenze kommen, erkennen Sie diese, haben Sie Respekt und rufen Sie ab, was Sie gelernt haben. Sagen Sie wenn erforderlich 'Nein'", riet er den Piloten.

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