Im Wert von rund 265.000 Euro Erneut Wohnmobile und Wohnwagen in der Region gestohlen

SANKT AUGUSTIN/TROISDORF · In Sankt Augustin und Troisdorf wurden am Wochenende vier Wohnmobile sowie ein Wohnwagen im Gesamtwert von rund 265.000 Euro gestohlen. Diebstähle dieser Art häufen sich derzeit in der Region.

Die Serie der Wohnmobil- und Wohnwagendiebstähle in der Region reißt nicht ab. Wie berichtet, hatten das Landeskriminalamt und auch die Kreispolizeibehörde Rhein-Sieg auf Nachfrage von einer Verdreifachung der Diebstähle im vergangenen Jahr gesprochen. Was diese Zahlen aus der Statistik in der Wirklichkeit bedeuten, offenbarte sich am vergangenen Wochenende: An der Alten Heerstraße schlugen Diebe gleich mehrfach zu und stahlen vier fabrikneue Wohnmobile der Marke Adria. „Hier waren Profis der organisierten Kriminalität am Werk“, war sich der Eigentümer am Montagnachmittag sicher.

So waren die Diebe, die zwischen Samstagabend, 20 Uhr, und Sonntagmorgen, 7.50 Uhr, zuschlugen, gut vorbereitet. Sie brachten schwere Ausrüstung mit und hinterließen weder Fingerabdrücke noch DNA-Spuren. Den Zaun um das Gelände zerschnitten sie, bogen anschließend einen schweren Zaunpfosten um und legten mitgebrachte Rampen an, um die hohe Stufe zwischen Firmengelände und Grünstreifen ohne Schäden zu überwinden.

Spuren im Gras und auf dem Gehweg zeugen davon, wie die Wohnmobile auf die Straße gezogen wurden. Benzin hatten die Fahrzeuge nicht im Tank, so der Eigentümer, der sich wundert: Normalerweise ist der Parkstreifen zwischen Firmengelände und Straße immer zugeparkt. Vermutlich hatten die Diebe ihre eigenen Autos vorher dort geparkt, um bei ihrem Coup freie Fahrt zu haben. Der Schaden insgesamt: mehr als 250.000 Euro.

Polizei hofft auf Zeugen

Doch dies sollte nicht der einzige Caravan-Diebstahl des Wochenendes bleiben: In der selben Nacht wurde an der Louis-Mannstaedt-Straße im Troisdorfer Stadtteil Friedrich-Wilhelms-Hütte ein hochwertiger Wohnwagen der Marke Weinsberg gestohlen – und das trotz Deichselschloss und eingebauter Alarmanlage. Zwischen Samstagabend, 23 Uhr, und Sonntag, 13 Uhr, wurde der rund 16 000 Euro teure Wohnwagen entwendet. Der Caravan ist weiß, mit einem auffälligen gold-anthrazitfarbenen Streifen verziert und hat zudem ein großes Fenster über der Deichsel. Nun hofft die Polizei auf Zeugen, die die Diebstähle beobachtet haben könnten.

Eine Hoffnung, die René Pilger aus Menden als Opfer von Caravan-Dieben nicht aufgibt, auch wenn die Hoffnung allmählich durch Enttäuschung und Wut ergänzt wird, nachdem ihm sein Wohnwagen vor zwei Wochen gestohlen wurde. „Es muss sich endlich etwas ändern“, sagt Pilger angesichts der aktuellen Zahl an Diebstählen.

Schriftlich hat er sich an die Polizeispitze gewandt. „Er hat sich über die Untätigkeit und Hilflosigkeit der Polizei im Bereich der Wohnwagendiebstähle in NRW beschwert“, bestätigt auch Polizeisprecher Stefan Birk auf Nachfrage: Die Beschwerde werde nun geprüft. Dass das Thema so lebhaft, emotional und auch nicht immer sachlich in sozialen Medien diskutiert wurde, habe die Polizei überrascht, gibt Birk zu. Unterdessen ist das Opfer aus Menden nun selbst aktiv geworden, hat im Internet recherchiert und auch Kontakt zur Polizei in Belgien aufgenommen.

Auf dortigen Umschlagplätzen oder in den Niederlanden könnte sich das Fahrzeug befinden, vermutet die Familie. Von der europaweiten Ausschreibung des gestohlenen Fahrzeugs wusste man in Belgien aber nichts. Die Pilgers gaben die Fahrgestellnummer durch – eine kleine Chance, sollte die belgische Polizei demnächst ein verdächtiges Caravangespann genauer kontrollieren.

Die Polizei sucht Zeugen, die Angaben zu den genannten Diebstählen machen können. Hinweise nehmen die Wachen in Sankt Augustin unter 02241/5413321 und in Troisdorf unter 02241/5413221 entgegen.

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