Kreis weitet "Onleihe" aus Elf Bibliotheken arbeiten zusammen

SANKT AUGUSTIN · Der Rhein-Sieg-Kreis weitet die "Onleihe" aus. Elf Bibliotheken bilden nun einen Verbund für E-Books und mehr - neu dabei sind seit dieser Woche Alfter, Bornheim, Eitorf, Neunkirchen-Seelscheid, Rheinbach sowie die Hochschul- und Kreisbibliothek.

 Für die "Onleihe" werben (von links) Sebastian Schuster, Hartmut Ihne, Marcus Lübken und Armin Ehrhard.

Für die "Onleihe" werben (von links) Sebastian Schuster, Hartmut Ihne, Marcus Lübken und Armin Ehrhard.

Foto: Michael Lehnberg

Das E-Book findet immer mehr Freunde. Deshalb reagieren die Büchereien im Rhein-Sieg-Kreis auf diese Entwicklung. Seit dem 12. Dezember 2012 gibt es die Rhein-Sieg-"Onleihe". Initiator war damals die Stadt Lohmar mit ihrer Stadtbibliotheksleiterin Elisabeth Krüschet. Hennef, Siegburg, und Troisdorf waren schnell mit dabei.

Seit dieser Woche gibt es nun kompetenten Zuwachs. Neben Sankt Augustin haben sich Alfter, Bornheim, Eitorf, Neunkirchen-Seelscheid, Rheinbach sowie die Hochschul- und Kreisbibliothek der Kooperation angeschlossen. Nun bieten insgesamt elf Bibliotheken im Rhein-Sieg-Kreis die "Onleihe" an. Was vor knapp zwei Jahren mit 4000 Medien begann, ist nunmehr auf 10000 Medien angewachsen.

Immer noch dabei ist Elisabeth Krüschet, die das Projekt auch koordiniert. "Wir haben von Anfang an gesagt, dass jeder mitmachen kann", sagte sie jetzt bei der Präsentation der neuen Kooperationspartner in der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.

Sie habe festgestellt, dass die Büchereikunden sowohl virtuelle Bücher als auch das Papierbuch lesen. Fünf Prozent der Kunden hätten zu Beginn die "Onleihe" genutzt. "Mittlerweile sind das mehr als zehn Prozent, Tendenz steigend", sagte Krüschet.

Da passt es gut, dass neue Partner gewonnen werden konnten - und es ist noch Platz für weitere Partner. "Wir befinden uns sozusagen noch im Aufbau. Aber es ist jetzt schon ein Erfolgsmodell", so Krüschet. Die hohe Akzeptanz und die große Resonanz habe sie positiv überrascht. Wer Kunde einer der angeschlossenen Bibliotheken ist, kann sich mit seiner Kundennummer und einem Passwort in die "Onleihe" einklicken.

Vor der ersten Ausleihe muss allerdings noch eine Software heruntergeladen werden. Dann kann man sich das gewünschte E-Book aussuchen und ausleihen. Per Musklick werden die Medien auf den Computer oder den Reader geladen. Zwei Wochen beträgt die Ausleihfrist. Danach wird das virtuelle Buch automatisch wieder vom Reader gelöscht. Mahngebühren gibt es keine mehr.

Ein bisschen aufpassen muss der Leser aber schon, wenn er das Buch rechtzeitig auslesen will. Vor allem der Krimileser, dem es ansonsten passieren kann, dass das Buch futsch ist und er nicht erfahren hat, wer der Mörder ist.

Für diesen Bibliotheken-Verbund hat die Digitale Virtuelle Bibliotheken GmbH (DiViBib) in Wiesbaden das internetbasierte Angebot entwickelt. Es ist ein legales Download-Angebot. Alle Rechte sind mit Verlagen vertraglich vereinbart. Das Angebot umfasst neben E-Books und E-Papers auch digitale Musik und Videos.

Armin Ehrhard, Leiter der Hochschul- und Kreisbibliothek, schwärmt von den neuen Möglichkeiten. "Wir haben jetzt ein deutlich breiteres Titelangebot und vermeiden Dopplungen", so der Bibliothekar. Im Grunde seien Bibliotheken Booksharing-Unternehmen. "Die Nutzer teilen sich die Medien."

Auch Landrat Sebastian Schuster sieht in der "Onleihe" eine Notwendigkeit, wenngleich er nach eigenem Bekunden nicht so "IT-affin" ist. "Aber man muss sich dieser Entwicklung stellen und zeitgemäß aufgestellt sein", so der Landrat.

Hochschulpräsident Hartmut Ihne warb für das Buch in jeglicher Form. "Wir brauchen Wissen, um in der Gegenwart zurechtzukommen und im globalen Wettbewerb zu bestehen. Dieser Weg ist einer, der nicht mehr aufzuhalten ist. Es gibt kein Offline mehr. Ich wünsche mir, dass die Kooperation zu mehr Wissen führt", sagte Ihne.

Eine individuelle Beratung gibt es in den einzelnen Bibliotheken. Ausleihen können nur registrierte Kunden einer der elf Bibliotheken unter www.onleihe.de/rhein-sieg.

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