"Ein Traum ist wahr geworden"

SANKT AUGUSTIN · Ob Carlos das neue Haus gefällt, ist noch unklar. Erst einmal muss er drinnen bleiben, um sich daran zu gewöhnen. Zu groß ist in den ersten Tagen das Risiko, dass der schwarze Kater davonläuft. Für seine Familie gilt das nicht. Sie will hier nie wieder weg.

 Noch beim Auspacken: Andrea, Kai und Frank Sandgathe (von links) in ihrem Haus in Sankt Augustin.

Noch beim Auspacken: Andrea, Kai und Frank Sandgathe (von links) in ihrem Haus in Sankt Augustin.

Foto: Axel Vogel

"Für uns ist ein Traum wahr geworden", sagen Andrea und Frank Sandgathe, die vor wenigen Wochen in ihr erstes Eigenheim, ein gebrauchtes Reihenhaus in Sankt Augustin, eingezogen sind. Sohn Kai (8) nickt zustimmend. Er freut sich über seine zwei Kinderzimmer.

"Silvester vor einem Jahr kamen wir irgendwie auf die Idee, uns ein Haus zu kaufen", erzählen die Sandgathes, die zuvor nur ein paar hundert Meter weiter in einer Dreizimmerwohnung zur Miete wohnten. Der Gang zu einem Makler folgte, auch eine Hausbesichtigung, doch das war es nicht. Bei einem Kindergeburtstag erfuhr die junge Familie zufällig, dass das Haus, dessen stolze Besitzer sie jetzt sind, zu verkaufen ist. "Die Verkäufer hatten leider nur einen Tag vorher einen Makler beauftragt, so dass wir die Gebühr bezahlen mussten", berichtet Frank Sandgathe.

Fast 10.000 Euro seien fällig geworden, "aber die Betreuung war auch gut". Zur Maklercourtage kamen Notarkosten, Kosten fürs Grundbuchamt und nicht zuletzt die Grunderwerbsteuer, alles in allem mehr als zehn Prozent des Kaufpreises. "Das ist schon ärgerlich", sagt der 42-Jährige, der wie seine Frau bei der Telekom arbeitet. "Vor allem wenn es keine Gegenleistung gibt, wie bei der Grunderwerbsteuer."

"Die riesigen Summen machen einen schon schwindelig, und wir hatten einige schlaflose Nächte", blickt Andrea Sandgathe auf die aufregenden Monate bis zur Kaufentscheidung zurück. "Letztlich haben wir aber vor allem unserem Bauchgefühl vertraut."

Familienprojekt Hauskauf: "Das geht nur gemeinsam", ist Frank Sandgathe überzeugt. Klar, sie hätten auch Abstriche gemacht. "Am Anfang träumten wir vom frei stehenden Haus mit großem Garten und Garage, das ist es jetzt nicht geworden. Und die Bäder bleiben hier erst einmal im Originalzustand." Dafür reiche es trotz der Raten noch, um auch mal in Urlaub zu fahren. Dankbar sind die Eheleute für professionelle Unterstützung: "Wir hätten gedacht, dass es mit der Bank Probleme gibt, weil wir kaum Eigenkapital hatten. Aber das lief reibungslos."

Haus- oder Wohnungssuchenden raten sie, möglichst vielen Freunden und Bekannten von den Plänen zu erzählen. "Es hat uns überrascht, wie viele Leute dann weiterhelfen oder jemanden kennen, der weiterhelfen kann." Wichtig sei, zur Besichtigung jemanden mitzunehmen, der sachkundig und unabhängig ist. "Wir hatten eine befreundete Architektin dabei, und sie hat uns auf einiges aufmerksam gemacht, was wir sonst nicht gesehen hätten", sagt Frank Sandgathe.

Das eigene Haus, sind beide überzeugt, sei auch noch einmal ein Bekenntnis zur Familie.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort