Nachbarschaftshilfe Rhein-Sieg in Sankt Augustin Ein "Mülldorfer Jung" als neuer Chef

SANKT AUGUSTIN · Seit 2009 ist Heinz-Peter Schumacher der Ortsvorsteher in Mülldorf. Und auch die nächsten sechs Jahre wird Schumacher das Amt noch inne haben. Zusätzlich übernimmt er im Januar den Geschäftsführerposten bei der Nachbarschaftshilfe Rhein-Sieg

 Im Sommer immer draußen: Heinz-Peter Schumacher in seinem kleinen Garten in Mülldorf.

Im Sommer immer draußen: Heinz-Peter Schumacher in seinem kleinen Garten in Mülldorf.

Foto: Michael Lehnberg

Eigentlich heißt er mit Vornamen Heinz-Peter, aber alle Welt nennt ihn einfach nur "Peppi". "Den Spitznamen kriege ich nicht mehr weg, aber das will ich eigentlich auch gar nicht", sagte Mülldorfs Ortsvorsteher Heinz-Peter "Peppi" Schumacher. Die Funktion übt er schon seit 2009 aus - und auch für die künftigen sechs Jahre ist er wiedergewählt worden vom Stadtrat.

Aber er hat jetzt einen zusätzlichen Job, auch in Mülldorf, nicht sehr weit weg von seinem Haus an der Mendener Straße. Der 57-Jährige wird ab Januar neuer Geschäftsführer der Nachbarschaftshilfe Rhein-Sieg.

"Ich finde die Grundidee einfach genial", begründet Schumacher seine Entscheidung. Schon vor ein paar Jahren ist er gefragt worden. Damals hatte er noch abgewunken. "Aber jetzt stehen in meinem Job Veränderungen an. Da passte es, etwas anderes zu machen, und ich habe zugesagt", sagt Schumacher. Der Noch-Geschäftsführer Paul Busch ist hartnäckig geblieben - mit Erfolg.

Seit 30 Jahren gibt es die Nachbarschaftshilfe an der Bonner Straße, die Alfred Klinge gegründet hat. Schumacher kennt die Organisation gut und steht ihr nahe. "Ich habe auch den Alfred gut gekannt, der hat damals in einer Garage angefangen", sagt er, der nie aus Mülldorf herausgekommen ist. "Ich habe schon immer hier gewohnt." Sein Elternhaus steht an der Meerstraße.

Respekt hat er vor der neuen Aufgabe. "Das ist schon eine große Herausforderung, die da auf mich zukommt. Aber auch eine reizvolle Aufgabe." Er denkt vor allem auch an die Erweiterungspläne. Immerhin wird er Chef von rund 70 fest angestellten Mitarbeitern. "Die zu führen, wird eine der Hauptaufgaben sein", sagt der gelernte Industriekaufmann, der seit 33 Jahren im Außendienst tätig ist, zuerst bei der Kurfürsten-Brauerei und derzeit bei der Bitburger Bier GmbH in Köln.

Heinz-Peter Schumacher ist ein "Mülldorfer Jung" und hat sich schon in vielfältiger Weise im "Dorf" engagiert. "Ich habe einfach eine Liebe zu Menschen und Vereinen", sagt er. Das Maibrauchtum hat er mit seinen Freunden Uwe Rosauer und Norbert Daufenbach wiederbelebt und 1990 den Maiclub Mülldorf ins Leben gerufen. "Das Maibrauchtum war ja tot in Mülldorf." Heute hat der Verein 360 Mitglieder. "Jeder kann da Mitglied werden. Und der Verein ist fast schon eine soziale Einrichtung."

Auch im Ortskartell ist er aktiv und freut sich darüber, dass die dort zusammengeschlossenen Vereine sich gegenseitig unterstützen. "Das Miteinander funktioniert sehr gut, was nicht immer so war", sagt Schumacher.

Dass das so ist, daran hat sicher auch "Peppi" Schumacher seinen Anteil. Er kann gut vermitteln, ist ein offener, kommunikativer und gradliniger Mensch mit diplomatischer Ader und dem nötigen Fingerspitzengefühl. "Das ist, glaube ich, meine Stärke", sagt er, der auch gerne hier und dort Feste im Karneval moderiert. "Das ist so ein bisschen mein Hobby", sagt er.

Auch die Parteien sind schon auf ihn aufmerksam geworden und haben gefragt, ob er sich denn nicht auch politisch engagieren wolle. Ein politsicher Mensch ist "Peppi" Schumacher schon. "Aber in eine Partei gehe ich nicht rein. Das ist nicht mein Ding." Er könne sich auch so engagieren. "Und es funktioniert doch. Immerhin bin ich als Ortsvorsteher wiedergewählt worden."

Und nun wird er Geschäftsführer einer sozialen Einrichtung. "Was die Nachbarschaftshilfe macht, finde ich wirklich gut." Der "Peppi" ist nun auch beruflich in Mülldorf angekommen. "Und ich bleibe Ortsvorsteher."

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