Lesung in der Stadtbücherei Sankt Augustin Ein Abend rund um Hobbits
SANKT AUGUSTIN · "In a hole in the ground, there lived a hobbit - In einer Höhle in der Erde, da lebte ein Hobbit." Mit diesem Satz beginnt der Klassiker aus der Feder J.R.R. Tolkiens. Und mit diesem Satz begann am Freitag auch "Die lange Nacht des Hobbits". Die Stadtbücherei Sankt Augustin hatte Rainer Rudloff für die szenische Lesung gewinnen können.
Gut 40 Besucher, Kinder wie Erwachsene, ließen sich von Rudloff, dem "Herrn der Stimmen", der durch Kleidung und Habitus selbst ein bisschen wirkte wie ein Bewohner Mittelerdes, in einer abgedunkelten Ecke in die Welt von Bilbo und Gandalf, dem Drachen Smaug, Gollum und der Zwerge entführen.
"Als Tolkien, der Philologe und Professor für englische Sprache, diesen ersten Satz zum ersten Mal vor sich hin sagte, musste er wohl gerade eine sehr langweilige Klausur korrigieren", meinte Rudloff. Auch habe der damals 45-Jährige noch gar nicht richtig gewusst, was ein Hobbit sei. "Aber es war schnell eindeutig, dass sie keine Schuhe zu tragen brauchten, weil sie große behaarte Füße hatten und darüber hinaus Wert auf sieben geregelte Mahlzeiten legten. Mindestens."
Ob Zwergenlied, ob Bilbos anfängliches Gezeter, "weil ein Hobbit eigentlich keine Abenteuer mag" - Rudloff ließ die Geschichte um die unerwartete Reise und den Ring, um den es sich in der später entstandenen Trilogie "Herr der Ringe" dreht, lebendig werden.
"Ich habe den Hobbit als Kind gelesen, mein Sohn hat ihn um Weihachten herum gelesen und die Geschichte jetzt auf diese Art und Weise zu erleben, ist etwas, was mir sehr gut gefällt", sagte ein Besucher. Den vor Kurzem herausgekommenen Kinofilm "Der Hobbit" wolle er sich allerdings nicht anschauen. "Ich habe seit mehr als 30 Jahren mein Bild von Bilbo und Gandalf im Kopf. Das möchte ich mir ungern nehmen lassen."
