Baulücken in Sankt Augustin Eigentümer erhalten Brief und Fragebogen

SANKT AUGUSTIN · 295 Baulücken, so hat das Baudezernat ermittelt, gibt es über das gesamte Stadtgebiet Sankt Augustins verteilt. Daraus resultiert ein Einwohnerpotenzial von rund 2000. "Das möchten wir gerne aktivieren", sagte der Technische Beigeordneter Rainer Gleß. Aus diesem Grund will die Stadt das sogenannte Baulückenkataster fortschreiben.

Die Wohnbaulandpotenziale in bebauten Gebieten hatte die Stadt im Zusammenhang mit der Aufstellung des Stadtentwicklungskonzeptes (2005) und des Flächennutzungsplans (2009) erfasst. Seit Ende 2009 verfügt die Stadt auch über ein öffentlich einsehbares Kataster.

Dafür sind alle Eigentümer von Baulücken angeschrieben worden. Sie sollten ihr Einverständnis dafür geben, dass ihre Grundstücke ins Kataster aufgenommen und die Daten interessierten Käufern weitergegeben werden dürfen. Sie hatten aber auch ein Widerspruchsrecht.

Davon, so die Verwaltung, habe ein großer Teil der Eigentümer Gebrauch gemacht. Nicht alle Baulücken konnten so in das Kataster aufgenommen werden. "Nur sehr wenige haben der Weitergabe der Daten zugestimmt", sagte Gleß.

Die Nachfrage nach individuell bebaubaren Grundstücken ist in Sankt Augustin hoch. Die Stadt selber hat aber keine geeigneten Wohnbaugrundstücke mehr. Der Fachdienst Planung und Liegenschaften führt derzeit regelmäßig zehn bis 15 Beratungsgespräche im Monat und erteilt Auskünfte aus dem Baulückenkataster.

Viele Bürger suchen nach wie vor gezielt Wohnbaugrundstücke in Sankt Augustin, die nicht über Bauträger vermarktet werden. Auch in diesem Jahr ist die Nachfrage wieder angestiegen, wohl auch aufgrund der niedrigen Baukreditzinsen und der weiterhin hohen Attraktivität der Stadt Sankt Augustin. Deshalb hält es die Stadt für sinnvoll, nach 2009 die Eigentümer aller Baulücken erneut anzuschreiben. Damit möchte die Stadt die Eigentümer motivieren, ihre Grundstücke anzubieten oder selber zu bebauen.

"Es liegt in unserem Interesse, dass freie Grundstücke in bereits erschlossenen Gebieten bebaut werden", sagte Gleß. Der Vorteil: Die vorhandene technische Erschließung (Strom, Wasser, Kanal und Gas) und die sozialen Infrastrukturen wie Kitas und Schulen können so effizient genutzt und ausreichend ausgelastet werden. "Bürger und Anlieger können so auch Kosten sparen", sagte Gleß. Überdies könne der Landschaftsverbrauch reduziert werden.

Die Aufnahme eines Grundstückes in das Baulandkataster ist für die Eigentümer mit keinerlei Verpflichtungen verbunden. Personenbezogene Daten werden nicht herausgegeben, versichert die Stadt. Es sei denn, die Eigentümer wünschen es ausdrücklich. Ein Anschreiben mit Fragebogen will die Stadt Ende 2013/Anfang 2014 an die Eigentümer verschicken. Die Stadt weist darauf hin, dass sämtliche Angaben, die gemacht werden, vertraulich behandelt werden.

Weitere Informationen gibt es bei der Stadtverwaltung unter der Telefonnummer 02241/243273.

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