Kommentar Dringliche Priorität

Nun ist die Stadt Sankt Augustin ob ihrer finanziellen Lage wirklich nicht zu beneiden. Dass man da Prioritäten setzen muss, dürfte niemand ernsthaft infrage stellen. Aber was ist nun dringend und was nicht?

Darüber lässt sich trefflich streiten. Wenn nun ein Schüler nötig muss und das auf einer Toilette, die wegen alter und maroder Rohre und Abflüsse seit Jahren übel riecht, dann wird es dringend. Und deshalb ist die Kritik der SPD auch nachzuvollziehen, Prioritäten hin oder her.

Die Eltern im Schulzentrum Niederpleis werden ihrem Ärger sicher Luft machen. Wenn man der SPD Glauben schenken darf, ist ihnen versprochen worden, dass es bald ein Ende hat mit dem üblen Geruch, dem ihre Kinder ausgesetzt sind. Dass es nun weiter stinkt, dürfte für einigen Ärger sorgen, was der Verwaltungsvorstand sogar explizit befürchtet: "Es besteht die Gefahr des Vertrauensverlustes..."

Tröstlich ist da nur eines: Es ist "nur" ein Schreiben des Verwaltungsvorstandes an die Fraktionen, in dem die Sankt Augustiner Stadtverwaltung offenbart, dass sie die komplette Sanierung der Toilettenanlagen nicht stemmen kann.

Gut möglich, dass die Politik in den Haushaltsberatungen die Prioritäten ein wenig anders setzt. Sie sollte es dringlichst tun, trotz des engen finanziellen Spielraums. Wer muss, kann ja auch nicht anders als müssen.

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