Alte Huma-Fassade Der "Eichner" bleibt erhalten

SANKT AUGUSTIN · Lange Jahre blieb es unbeachtet, doch so einfach verschwinden soll das Kunstwerk "Strukturen" des Bonner Künstlers "Der Eichner" nicht. Das ist zumindest der Wunsch, den die Stadtverwaltung auf Nachfrage des General Anzeigers zum Verbleib des Kunstwerks mitteilt.

 Etwas in Vergessenheit geraten: Die Fachwerkfassade, die von einem alten Mülldorfer Gebäude stammt, am alten Huma-Bau.

Etwas in Vergessenheit geraten: Die Fachwerkfassade, die von einem alten Mülldorfer Gebäude stammt, am alten Huma-Bau.

Foto: Michael Lehnberg (Archiv)

Am Obergeschoss des alten Huma-Einkaufsparks - am Ausgang zur Rampe auf die Mewasseret-Zion-Brücke - hängt das Werk. Und das schon seit Jahrzehnten. 1979 hatten die "Strukturen" des Bonner Künstlers Hellmuth Eichner (1946-2012) den Startschuss zur künstlerischen Ausgestaltung des Zentrums begründet. Bereits zwei Jahre zuvor hatte der Künstler, der einige Zeit in Sankt Augustin, später dann in Swisttal gelebt hatte, an den Arbeiten für die "Strukturen" begonnen und dafür finanzielle Unterstützung der damaligen Kreissparkasse Siegburg erhalten.

Altes und Neues, das Spiel der Gegensätze von historischer Kulisse und damals neuartigem Shopping-Tempel, zeigte das vom Volksmund frei nach dem Künstler einfach "Eichner" getaufte Werk, dessen Originalzustand gerade einmal ein Jahr lang zu sehen war: Bereits 1980 hinterließen Vandalen ihre Spuren, zerstörten dabei die authentische Figur des "Hermann", die den rechten Teil des Werks prägte. Versehrt wurde auch ein Teil der rund 500 Jahre alten und im Kunstwerk eingearbeiteten Fachwerkhausfassade eines Gebäudes, das 1976 in Mülldorf niedergelegt worden war.

Viel Publikum hatte das Werk am abgelegenen Huma-Nebeneingang in den letzten Jahren nicht. Nun ist der Zugang durch Bauzäune gänzlich versperrt, die vor den laufenden Abrissarbeiten am Huma schützen. Vergessen oder gar mit abreißen wolle man das Kunstwerk nicht. Man werde versuchen, es ab- und später am neuen Huma aufzubauen, bestätigte Stadtsprecherin Eva Stocksiefen: "Die große Hürde ist, es als Ganzes da rauszukriegen." Doch noch sei der dafür notwendige Aufwand ebenso unklar wie eine technische Lösung, das Werk sicher erhalten zu können.

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