Hochschule Bonn-Rhein-Sieg Business-Campus unterstützt junge Unternehmer

SANKT AUGUSTIN · Der Wahlspruch der Wirtschaft "Kluge Köpfe braucht das Land" klingt etwas abgegriffen, doch er ist aktueller denn je: Um im europäischen wie auch im globalen Wettbewerb konkurrenzfähig zu bleiben, sehen Experten die sogenannte Innovationsfähigkeit als wichtige Säule.

 Zeitgemäß ausgestattete Büros, moderne Besprechungsräume und eine Kaffeeküche bietet der Business-Campus.

Zeitgemäß ausgestattete Büros, moderne Besprechungsräume und eine Kaffeeküche bietet der Business-Campus.

Foto: Thomas Heinemann

An der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg hat man das vor mehr als zehn Jahren erkannt und bietet seither innovativen Ideen junger Studierender kräftigen Rückenwind.

Was 2002 mit dem Gründercampus begann, mündete 2004 in einer eigenständigen Gesellschaft, der Business-Campus Rhein-Sieg GmbH. Den Rückenwind, sei es logistisch oder auch finanziell, organisieren die drei Geschäftsführer Rolf Beyer von der Wirtschaftsförderung des Rhein-Sieg-Kreises, Michael Herzog von der Kreissparkasse Köln sowie Udo Scheuer von der Hochschule.

Im sandsteinfarbenen Gebäude am Kreisverkehr brennen oft bis in die Nacht die Lichter. Studierende arbeiten hier an Projekten, an Ideen, Problemlösungen und auch an ihrer Selbstständigkeit, erklärt Scheuer: "Selbstständig sein, das bedeutet in der Regel "selbst" und "ständig" zu arbeiten."

Doch wie funktioniert der Business-Campus genau? "Oft kommen Studierende zu uns, weil sie eine Rechnung schreiben müssen. Wer eine Rechnung schreibt, ist aber nicht gleich automatisch auch ein Unternehmer." Während des Studiums eigenständig zu arbeiten, Produkte, Ideen oder Dienstleistungen zu entwickeln und in Selbstständigkeit zu vermarkten, das sei gerade für Studierende der Informatik und der Betriebswirtschaftslehre längst normaler Teil der Lebensplanung geworden, sagt der Business-Campus-Geschäftsführer.

"Oft wachsen solche Ideen in der Hochschule, werden dann ins Umfeld von Freunden oder Familie getragen und wachsen irgendwann aufgrund der Nachfrage darüber hinaus." Nicht wenige Studierende finden sich plötzlich in der Rolle des Unternehmers wieder.

"Das wird einigen erst dann bewusst, wenn zum Beispiel das heimische Kinderzimmer oder die Studentenbude nicht mehr zum Arbeiten ausreicht und vielleicht auch schon der erste Praktikant oder freie Mitarbeiter beschäftigt werden muss." Daher stehe der Business-Campus auch schon in den frühen Phasen, während der Entwicklung von Ideen, mit Rat und Tat seinen Gründern zur Seite.

Am Hauptstandort Sankt Augustin, in Rheinbach und noch einmal an der Marie-Curie-Straße in Menden vermietet der Business-Campus günstige, flexibel geschnittene und zeitgemäß ausgestattete Büroräume an die jungen Unternehmensgründer. Auch eine Kaffeeküche sowie moderne Besprechungsräume stehen zur Verfügung. Und das ist wichtig, betont Scheuer: "Viele große Unternehmen haben heute einen Satellitenkreis an kleinen, zum Teil auch ausgegliederten Unternehmen um sich herum. Wir bieten den Jungunternehmern hier die Möglichkeit, Auftraggeber auch in einem professionellen Rahmen zu empfangen."

Als Student eine Idee bis zu einer Unternehmensgründung voranzutreiben, das sei ein spannendes Abenteuer, so Scheuer: "So wenige Verpflichtungen, wie als junger Student, hat man später sein ganzes Leben lang nicht mehr." Selbst Misserfolge könnten sich später als Erfolge bewahrheiten: "Unternehmen wissen das zu schätzen und wissen, wie viel man als Gründer in kurzer Zeit gelernt und geleistet hat."

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