Unterkunft am Rosenhain in Sankt Augustin Buisdorfer Bündnis will weniger Flüchtlinge

Sankt Augustin · Anwohner und Vereine wollen 150 statt 300 Asylbewerber für die Unterkunft am Rosenhain. Sie kritisieren die Stadt für ihre "ungenügende" Informationspolitik.

 Auf diesem Areal am Rosenhain plant die Stadt eine Flüchtlingsunterkunft für 300 Asylbewerber. Dagegen regt sich Widerstand.

Auf diesem Areal am Rosenhain plant die Stadt eine Flüchtlingsunterkunft für 300 Asylbewerber. Dagegen regt sich Widerstand.

Foto: Holger Arndt

Erst Niederpleis, jetzt Buisdorf: Im drittkleinsten Sankt Augustiner Stadtteil regt sich Widerstand gegen die geplante Flüchtlingsunterkunft am Rosenhain. Deshalb haben die direkten Anwohner und einige Vereine an Bürgermeister Klaus Schumacher geschrieben. Der Tenor: Die Stadt informiere ungenügend.

Und: Die vorgesehenen 300 Plätze für Asylbewerber hält der Zusammenschluss für unangebracht. „Wir sind enttäuscht und besorgt und wünschen uns einen ergebnisoffenen Dialog“, sagte Anwohner Carsten Schlegel dem GA. Er hat ebenso wie Frank Fabri das Schreiben stellvertretend für die Anwohner unterzeichnet. Schlegel sagte: „Wir stellen uns der sozialen Verantwortung und akzeptieren bis zu 150 Flüchtlinge in Buisdorf.“

Wie berichtet, hatte der Haupt- und Finanzausschuss Mitte Januar vier Standorte für 1050 Flüchtlinge beschlossen. Die Flächen liegen an der Schulstraße in Niederpleis, am Hangweg in Birlinghoven, am Bahnhof in Menden und eben am Rosenhain in Buisdorf. Ebenso verabschiedete der Ausschuss drei Reserveflächen, unter anderem das Areal am Kirchenberg in Niederpleis. Die Anwohner wehrten sich ebenfalls mit einem Brief an Schumacher.

Vereine unterzeichnen Schreiben

Zu den Unterzeichnern des Buisdorfer Schreibens gehören auch der TuS Buisdorf, der Fußball-Förderkreis, der Junggesellenverein und die Siegpiraten. Unter anderem bringen sie die Fläche am Butterberg ins Spiel, die der Ausschuss mehrheitlich abgelehnt hatte. Die Vereine und Anwohner sprechen sich für eine Reduzierung aus, weil sie Buisdorf zu stark belastet sehen. Das Bündnis empfiehlt, anstatt der Fläche am Rosenhain ein Grundstück im Mittelfeld in Nähe des Aldis zu nutzen. Claudia Oberdörfer vom Bürgermeister- und Ratsbüro teilte gestern mit: „Die Stadt verfährt weiter gemäß dem politischen Beschluss.“ Heißt: Stand jetzt kommt die Unterkunft am Rosenhain. Aktuell prüft die Stadt den Standort, etwa die Bodenbeschaffenheit.

Die Verwaltung hat die Anwohner zu einer Bürgerinformation am 7. April ins Haus Buisdorf eingeladen. In der Einladung schreibt Schumacher: „Die Unterbringung und die Integration der Flüchtlinge ist eine Aufgabe, der sich die gesamte Stadt, Verwaltung, Politik und jeder einzelne Sankt Augustiner stellen muss.“ Schlegel sagte: „Wir haben die Sorge, dass wir am 7. April vor vollendete Tatsachen gestellt werden.“

Das Bündnis hatte auf den Brief von Mitte Februar eine Antwort des Bürgermeisters innerhalb einer Woche erbeten. Laut Schlegel war das bis gestern noch nicht geschehen. Die Stadt teilte mit, dass das Schreiben noch beantwortet wird.

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