Konzert in Sankt Augustin Big Band des Rhein-Sieg-Gymnasiums feiert 10-Jähriges

Sankt Augustin · Die Big Band des Rhein-Sieg-Gymnasiums in Sankt Augustin feiert runden Geburtstag mit einem dreistündigen Aufmarsch ihrer Helden samt ehemaliger Musiker.

 Gitarrist und Sänger Richard Limbert (rechts) brachte eigene Stücke mit zum Konzert der Big Band des Rhein-Sieg-Gymnasiums.

Gitarrist und Sänger Richard Limbert (rechts) brachte eigene Stücke mit zum Konzert der Big Band des Rhein-Sieg-Gymnasiums.

Foto: Ingo Eisner

Eine gut dreistündige Hitzeschlacht durchstanden die früheren und aktuellen Musiker der Big Band des Rhein-Sieg-Gymnasiums am Samstagabend im Stadttheater. Der Anlass war so bedeutsam wie für manchen überraschend: Bereits seit zehn Jahren gibt es das Ensemble. Grund genug zu feiern und sich ausführlich zu erinnern.

Im Publikum saßen hauptsächlich Weggefährten und Familien der aktiven Musiker. Magnet des Geschehens war immer wieder Initiator und Bandleader Matthias Reinold, der sich zwar auffällig zurückhaltend gab, aber keineswegs die Tatsache auszublenden vermochte, dass er mit seinem Dienstantritt am Rhein-Sieg-Gymnasium und mit der Gründung der Big Band eine Zeitenwende eingeläutet hatte, die seitdem dem Lebensweg vieler Schüler in irgendeiner Weise eine neue Richtung gab.

Reifste Frucht war Pianist Jan Alexander, der als damals erster Big-Band-Pianist inzwischen Jazzklavier studiert und mit seiner Combo, dem Janika-Löttgen-Quartett, auftrat. Das war Jazz der gehobene modernen Sorte und zeigte, was die Nachwuchsarbeit am RSG zu leisten versteht.

Auch die anderen Musiker standen diesem Auftritt in kaum etwas nach. Die Moderation übernahm Viola Stauf, die inzwischen selbst Lehrerin ist und deren Werdegang in der Big Band gewissermaßen die Blaupause für so manchen anderen Musiker war: Start im Schulchor, Instrumentalistin in der Band, Soloauftritte als Sängerin und dann die Moderation: Das sind die Entwicklungsstufen in Ideallinie. Stauf führte locker und leicht durchs Programm, erinnerte dabei an chaotische Anfangsjahre und zitierte aus der damaligen Schülerzeitung Bandleader Reinold: „Ich will nicht auch noch in der Schule übernachten“. Ein unrealistisches Stoßgebet, führt man sich vor Augen wie viele Musikensembles er inzwischen leitet.

Einen überzeugenden Auftritt legte auch Sänger und Gitarrist Richard Limbert hin, der inzwischen musikalisch in Leipzig beheimatet ist. Er brachte eigene Songs mit, die hörbar vom Country inspiriert sind. Eine Hommage an Van Morrison brachte die Band um die erste Sängerin Sadaf Sharif auf die Bühne. Einem der wenigen Hits des irischen Sängers, Moondance, gewannen die Musiker eine ganz entspannte Nuance ab. Dann kam die Zeit der kompletten Big Band, die Green Onion, Brooklyn und Son of a Preacherman spielte. Als Sänger überzeugten unter anderem Maria Terranova, Anne Glaser, Julia Elbern, Theresa Jansen und Marc Alexander.

Beim Intermezzo durfte auch die Junior Big Band zeigen, was sie so alles drauf hat. Die Bläser haben schon eine satte Besetzung, und die beiden Nachwuchssänger Lotte Musiol und Bent Köhler rockten den Saal mit so eingängigen Werken wie Satisfaction und Sweet Dreams. Köhler dürfte ein Shootingstar der künftigen Big-Pop-Shows werden, wenn er seinen Habitus als Mick Jagger junior noch weiterentwickelt

Eine Art Hausmacht stellte übrigens die Familie Gödde dar. Bruder Gabriel Gödde leitete die zweiten Konzerthälfte mit einem virtuosen Solo auf einer einsamen Snaredrum ein. Und mit seinen Schwestern Nikola (Gitarre) und Marie-Claire (Klavier) bereicherte er als Gödde Trio das Jubiläumskonzert mit eigenen Stücken und dem Hit „Nur ein Wort“.

Das große Finale mit allen Musikern war „Hit the road Jack“, die sommerlichen Temperaturen waren auf dem Siedepunkt, und ab jetzt winkt das Jubiläum: 25 Jahre.

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