Museum in Sankt Augustin Ausstellungsstücke zum Anfassen

SANKT AUGUSTIN · Die Kinderuni führte die Mädchen und Jungen am Donnerstag ins Museum Haus Völker und Kulturen in Sankt Augustin. Dort durften die Besucher Ausstellungsstücke auch anfassen.

 Verschiedene Völker und Kulturen brachte Steyler Pater Jerzy Skrabania den Mädchen und Jungen bei der Kinderuni näher.

Verschiedene Völker und Kulturen brachte Steyler Pater Jerzy Skrabania den Mädchen und Jungen bei der Kinderuni näher.

Foto: Holger Arndt

Einen besonderen Museumsbesuch erlebten die Mädchen und Jungen der Kinderuniversität am Donnerstag im Haus Völker und Kulturen in Sankt Augustin. Während sonst in Museen Ruhe und Konzentration gefordert wird, durften die jungen Akademiker nun bei den Steyler Missionaren die Objekte im Museum anfassen und benutzen. Jerzy Skrabania, Professor für Kirchengeschichte an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Augustin und Direktor des Museums Haus Völker und Kulturen, gab im Rahmen der Kinderuni den Kursus „Objekte voller Energie“ und führte die Kinder dabei nicht nur durch das Museum, sondern auch durch verschiedene Kulturen und Bräuche.

„Je nach Kultur und Glauben können unterschiedliche Objekte Kraft und Energie verströmen, die dafür sorgt, dass man sich mit ihnen sicher oder in ihrer Nähe unwohl fühlt. So ist für Christen das Kreuz ein Kraft spendendes Symbol. Wer schon einmal in der Türkei war, kennt das symbolisierte Auge als Schutz vor dem 'bösen Blick'“, erzählte Skrabania. Welchen Stücken in anderen Kulturen bestimmte Bedeutung zugewiesen wurde, zeigte er bei dem Kursus.

So stellte er den Kindern unter anderem Masken und Verkleidungen aus Kamerun vor, die böse Geister vertreiben sollten und erklärte, dass die so genannten Ahnenstühle in Neu-Guinea die Kraft und Weisheit früherer Generationen auf die Lebenden übertragen sollten. Nach einer kurzen theoretischen Einführung nahm er die jungen Akademiker mit auf einen Rundgang durch das Museum, bei dem die Kinder die Masken anfassen und auf den Trommeln spielen durften. Fasziniert lauschten sie den Geschichten von Jerzy Skrabania, der den Kindern von ungewöhnlichen Wegen der Kommunikation, Totenkulten und fremdländischen Tänzen erzählte. Den Kindern gefiel der ungezwungene Museumsrundgang und so bestaunten sie die vielen verschiedenen Figuren, betasteten Krippen aus Holz und spielten auf den fremdländischen Musikinstrumenten. „Mir macht der Kurs großen Spaß. Ich finde es toll, dass es hier so entspannt ist und man alles anfassen darf“, sagte die neun Jahre alte Jana. „Der Kurs macht Spaß und die Geschichten sind spannend, aber an Geister und so glaube ich trotzdem nicht“, erzählte die siebenjährige Linn. Am Ende des Uni-Tages hatten alle Kinder die Möglichkeit, die Räume alleine zu erkunden und sich mit den ungewöhnlichen Objekten vertraut zu machen. Vor allem die Masken faszinierten die jungen Wissenschaftler, die sie auch selbst aufziehen durften.

Das Haus Völker und Kulturen, Arnold-Janssen-Straße 26, ist jeden ersten Sonntag im Monat von 10.30 bis 17 Uhr geöffnet. Pater Georg Skrabania bietet zudem kostenlose Führungen an. Der Einritt kostet 5 Euro, Senioren bezahlen 3 und Schüler 2,50 Euro.

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