Schulzentrum Menden Ausschuss trägt Kostenexplosion mit

SANKT AUGUSTIN · Der Umbau und die Sanierung des Schulzentrums Menden wird - wie berichtet - deutlich teurer ausfallen als angenommen: Statt der im Dezember 2012 angenommenen 4,087 Millionen geht die Verwaltung von 7,246 Millionen Euro aus, eine Steigerung um 77 Prozent.

 Insgesamt rund 77 Prozent teuerer werden sollen der Umbau und die Sanierung des Schulzentrum Mendes werden.

Insgesamt rund 77 Prozent teuerer werden sollen der Umbau und die Sanierung des Schulzentrum Mendes werden.

Foto: Arndt

Am Mittwoch beschloss der Gebäude- und Bewirtschaftungsausschuss, die während der konkreten Planungs- und Bauphase angefallenen Mehrkosten unter Vorbehalt mitzutragen - mit der Bedingung, dass der Haupt- und Finanzausschuss in seiner nächsten Sitzung die Finanzierbarkeit der Kosten prüft und bestätigt. Es ist die sogenannte "Minimallösung", sie sieht alle für den Schulbetrieb nötigen Mindestbaumaßnahmen vor.

Die immense Steigerung hat sich erst während des Baus ergeben - denn die damalige Ratsentscheidung basierte auf einer Machbarkeitsstudie, die nur städtebauliche Aspekte berücksichtigte. Meint: Sie betrachtete, wie sich Um- und Neubauten sowie Räume in das bestehende Schulzentrum integrieren ließen. Detaillierte Aussagen zu den erwarteten Baukosten und dem notwendigen technischen Aufwand machte sie keine. Eine bautechnische Planung hätte mehr Klarheit zu erwarteten Kosten gegeben, allerdings auch viel mehr Zeit benötigt und höhere Planungskosten verursacht, erinnerte die Verwaltung die Politik.

Die Ausschussmitglieder zeigten sich wenig begeistert über die Mehrkosten, die im Grunde genommen aber keine seien, betonte der Technische Beigeordnete Reiner Gleß: "Wir haben es nicht mit Kostensteigerungen zu tun, sondern mit Kostenklarheit." Seine Mitarbeiter aus dem Gebäudemanagement hinterlegten dies mit Zahlen: Es seien 38 Positionen aufgetreten, die Bauzeitverlängerungen verursachten.

Allein 800.000 Euro koste es, die Miete für die Container-Mensa zu verlängern. Darin enthalten ist eine mögliche Aufstockung der Kapazitäten, die durch die wachsende Schülerzahl notwendig werden, sowie die Kosten des dadurch teurer werdenden Rückbaus. Bei der Lüftungsanlage stiegen die Kostenschätzungen von 151.000 auf 262.000 Euro. Es könne und werde auch Budgetunterschreitungen bei bestimmten Positionen geben, kündigte die Verwaltung an. Angesichts des fortgeschrittenen Baus geht sie davon aus, das Budget von 7,246 Millionen Euro einhalten zu können - zumal ein Puffer eingeplant sei.

Nicht eingerechnet sind dabei die rund eine Millionen Euro teuren 13 "Optionen", die dem Ausschuss zur zusätzlichen Ausstattung des Schulzentrums vorgelegt worden waren. Optionen, die aus schulfachlicher Sicht nahezu alle sehr sinnvoll oder gar "ein Muss" seien, wie Gesamtschulleiterin Stephani Overhage bestätigte. Doch weil hierbei, anders als bei der "Minimallösung", kein Zeitdruck bestand, bat der Ausschuss den Haupt- und Finanzausschuss zunächst zu prüfen, ob und wie entsprechende Mittel überhaupt bereitgestellt werden könnten. Denn dafür müssten dann andere Bauprojekte verschoben werden.

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