Verschärfte Kontrollen durch die Stadt Anwohner fordern weitere Parkplätze in Sankt Augustin

Sankt Augustin · Stellplätze sind schon seit Jahren Mangelware im zentrumsnahen Wohngebiet am Europaring in Sankt Augustin. Doch nun hat sich der Parkdruck laut Anwohner Konstantin Huft weiter verschärft. Stadt soll zusätzliche Flächen ausweisen

Die Anwohner des Wohngebiets wünschen sich Parkplatzmarkierungen am Europaring. FOTO: SCHMITT

Die Anwohner des Wohngebiets wünschen sich Parkplatzmarkierungen am Europaring. FOTO: SCHMITT

Foto: Hannah Schmitt

Stellplätze sind schon seit Jahren Mangelware im zentrumsnahen Wohngebiet am Europaring in Sankt Augustin. Doch nun hat sich der Parkdruck laut Anwohner Konstantin Huft weiter verschärft. Deshalb hat er mit einigen Nachbarn einen Bürgerantrag zur Parksituation am Europaring geschrieben, der in dieser Woche gleich in drei Ausschüssen auf der Tagesordnung steht: Im Planungsausschuss am heutigen Dienstag, 18 Uhr im kleinen Ratssaal, sowie im Unterausschuss für Bürgerangelegenheiten und dem Haupt- und Finanzausschuss am Mittwoch.

Das Wohngebiet, dessen Bebauungsplan in den 90er Jahren entstanden ist, liegt nahe der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. Eine Stellfläche steht dort pro Wohneinheit zur Verfügung – das entspricht laut Stadt den Vorgaben. Deshalb nutzten die Bewohner immer auch die Straße Europaring, um ihre Autos zu parken. Wie Huft betont, hätten an den geraden, übersichtlichen Abschnitten im Straßenverlauf immer zehn bis zwölf Fahrzeuge stehen können. „So konnte jeder zumindest einen Parkplatz finden“, sagt der 45-Jährige, der seit 14 Jahren in einem Reihenhaus des Wohngebiets lebt. Das städtische Ordnungsamt habe diese Regelung immer toleriert und lediglich die Fahrer verwarnt, die die Gehwege, Einfahrten oder Rettungswege blockierten.

Doch vor rund drei Monaten habe das Ordnungsamt plötzlich vier bis fünf Mal am Tag ohne Vorwarnung alle Autos verwarnt, erzählt Huft. Hintergrund der verschärften Kontrollen: Im vergangenen Jahr seien bei der Stadt vermehrte Beschwerden über Autos aufgekommen, die den Verkehr behinderten, teilt Stadtsprecherin Eva Stocksiefen auf Anfrage mit. Die Verwaltung erklärt sich das damit, dass im Laufe der Jahre immer mehr Fahrzeuge in den Haushalten hinzugekommen seien. Also intensivierte das Ordnungsamt die Kontrollen – und verwarnte alle Halter, die ihr Auto dort abgestellt hatten. „Da macht es keinen Unterschied, ob jemand ein bisschen oder ganz schlimm falsch parkt“, sagt die Stadtsprecherin.

Die Begründung für die Knöllchen: Parken vor einem abgesenkten Bordstein, wie es am Europaring der Fall ist, ist unzulässig. Dazu komme, dass die Straße häufig nicht breit genug sei, so Stocksiefen. „Plötzlich haben wir eine richtige Parkplatznot im Wohngebiet“, sagt Konstantin Huft. Deshalb haben die Anwohner den Bürgerantrag initiiert und eine Unterschriftensammlung gestartet; rund 80 Personen hätten die Liste unterzeichnet, so Huft.

Ihre Wünsche: Die Verwaltung soll prüfen, ob die Anzahl der Stellplätze auch dem tatsächlichen Bedarf der Anwohner entspricht. Die Stadt soll zudem weitere Parkflächen entlang des Europarings einzeichnen sowie mittelfristig prüfen, ob weitere öffentliche oder an Anwohner veräußerbare Stellplätze auf ungenutzten Reservenflächen eingerichtet werden können. Bis diese Verbesserungen umgesetzt sind, soll das Ordnungsamt wieder dazu übergehen, nur gravierende Parkverstöße im Wohngebiet zu ahnden. Dabei gehe es den Anwohnern darum, ein dauerhaft rechtssicheres Angebot an Stellplätzen zu haben, so Huft. „Ich bin nicht dafür, dass dort wild geparkt wird.“

Die Verwaltung hat sich die Situation in der vergangenen Woche angesehen. „Den ein oder anderen Platz haben sie identifiziert“, sagt Stocksiefen. Es handele sich aber nur um einige wenige Möglichkeiten. Sie sollen der Politik nun in den Ausschüssen vorgestellt werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort