Kinderbetreuung in Sankt Augustin Ab dem Sommer fehlen 289 Kitaplätze

Sankt Augustin · In der Stadt Sankt Augustin gibt es in der Kinderbetreuung weiter Lücken. Besonders betroffen sind die Stadtteile Buisdorf, Birlinghoven und Sankt Augustin-Ort.

Es klaffen weiter deutliche Lücken: In der Stadt Sankt Augustin fehlen zum kommenden Kindergartenjahr 289 Betreuungsplätze. Davon entfallen 132 auf Kinder unter drei Jahren und 157 auf Mädchen und Jungen, die drei Jahre oder älter sind. Das geht aus dem Bedarfsplan für die Kindertagesbetreuung im Kitajahr 2019/20 hervor, den der Jugendhilfeausschuss jüngst bei einer Enthaltung einstimmig verabschiedet hat.

Besonders bei den Kindern unter drei Jahren (U3) liegt die Versorgungsquote derzeit nur bei 39,79 Prozent, wenn die 36 Kitas und 44 Kindertagespflegestellen gezählt werden. Beschränkt man sich nur auf die Betreuung in den Kitas der Stadt, so können dort lediglich 35 Prozent der insgesamt 1523 U3-Kinder betreut werden.

Versorgungsquoten zum Teil unter 30 Prozent

Mit besonders schlechten Versorgungsquoten von unter 30 Prozent müssen derzeit die Ortsteile Birlinghoven (15,38 Prozent) und Buisdorf (29,41 Prozent) zurechtkommen. In Birlinghoven betrifft dies allerdings auch nur 39 Kinder unter drei Jahren, bei sechs zur Verfügung stehenden Kitaplätzen. In Buisdorf sind insgesamt 102 U3-Kinder betroffen, für die nur zwölf Kitaplätze zur Verfügung stehen. Hinzu kommen 18 Tagespflegeplätze für Kinder unter drei Jahren in Birlinghoven.

Besser sieht es bei den Versorgungsquoten für Mädchen und Jungen über drei Jahre bis zur Einschulung aus. Derzeit gibt es in der Stadt 1705 Kinder in diesem Alter. Ihnen stehen 1633 Kitaplätze zur Verfügung. Das entspricht einer Versorgungsquote von 95,78 Prozent. Rechnet man jedoch die notwendigen Förderplätze mit ein, sinkt die Versorgungsquote auf 91,22 Prozent.

Auch in dieser Altersgruppe ist Buisdorf weit abgeschlagen mit einer Betreuungsquote von nur 49,02 Prozent ohne die geforderten Förderplätze und einer Quote von 46,69 Prozent rechnet man die Plätze für Kinder mit intensiverem und besonderem Förderbedarf mit ein. Das soll sich jedoch ändern. Auf Nachfrage des CDU-Fraktionsvorsitzenden Georg Schell teilte der zuständige Beigeordnete Ali Dogan im Ausschuss mit, dass sich derzeit abzeichne, dass in Birlinghoven ein geeignetes Grundstück gefunden worden sei, auf dem eine weitere Kita gebaut werden könne. Genaueres wollte er noch nicht verraten.

Auch im Stadtteil Ort gibt es noch überdurchschnittlich große Versorgungslücken. Im U3-Bereich liegt die Versorgung der Kinder bei knapp über 32 Prozent, im Ü3-Bereich bei 63,32 Prozent, einschließlich der notwendigen Förderplätze.

Im November 2018 beschloss der Jugendhilfeausschuss, dass für 50 Prozent der unter Dreijährigen eine Versorgung in Kindertagesstätten oder in der Kindertagespflege zur Verfügung stehen soll. Diese selbst gesteckte Betreuungsquote ist bisher nur im Stadtteil Hangelar mit 52,85 Prozent umgesetzt.

36 Kindertagesstätten stehen zur Verfügung

Im kommenden Kitajahr werden die Kinder bis zur Einschulung in insgesamt 36 Kitas betreut. Darunter sind neun in katholischer Trägerschaft, zwei evangelische und acht in städtischer Trägerschaft. Hinzu kommen fünf Elterninitiativen und zwölf Einrichtungen sonstiger Träger wie zum Beispiel der Arbeiterwohlfahrt, des Kinderzentrums Kunterbunt, des Deutschen Kinderschutzbundes, der Gemeinnützigen Evangelischen Gesellschaft für Kind, Jugend und Familie, von Conclusio oder des Studierendenwerks Bonn.

Der städtische Anteil an den Betriebskosten, Mieten und Zuschüssen für die Kindertagesstätten beläuft sich auf über 5,9 Millionen Euro abzüglich der Elternbeiträge in Höhe von knapp 2,9 Millionen Euro.

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