Kommentar zur Brücke über die Sieg Zeit für eine Lösung

Meinung | Sankt Augustin · Die Brücke von Menden nach Troisdorf über die Sieg ist seit zwei Jahren für Fußgänger und Radler gesperrt. Laut Stadt Sankt Augustin soll nach den Sommerferien geklärt sein, ob sie neu gebaut oder saniert wird.

 Nur für Eisenbahnen befahrbar: Der Weg über die Eisenbahnbrücke zwischen Menden und Troisdorf ist seit mehr als zwei Jahren gesperrt.

Nur für Eisenbahnen befahrbar: Der Weg über die Eisenbahnbrücke zwischen Menden und Troisdorf ist seit mehr als zwei Jahren gesperrt.

Foto: Ingo Eisner

Endlich bewegt sich etwas bei der gesperrten Brücke von Menden nach Troisdorf. Es wird auch Zeit. Seit März 2014 ist sie für Fußgänger und Radfahrer gesperrt. Jetzt soll laut Stadt nach den Sommerferien klar sein, welche Lösung mach- und auch finanzierbar ist. Denn darauf kommt es letztlich an.

Klar, eigentlich fänden alle Beteiligten einen kompletten Neubau vermutlich am besten. Ausreichende Breite, hohe Sicherheit: Es spricht vieles dafür. Nur: Ist das bezahlbar? Und: Lohnt sich diese Investition? Wie viele Radfahrer nutzen einen Radweg an dieser Stelle wirklich? Das ist und bleibt eine der zentralen Fragen bei der Entscheidung für einen Neubau der Brücke oder für eine Sanierung der bestehenden.

Was nützt die schönste Querung, wenn am Ende nur wenige Menschen davon profitieren? Dann sollte die Stadt das Geld lieber sinnvoller investieren – zumal in Sichtweite die Melanbogenbrücke als Alternative steht. Zumindest für Radfahrer sollte sie ein machbarer Umweg sein. Bei den Fußgängern sieht das schon wieder anders aus. Nun muss die Politik sich fragen, was ihr eine Lösung letztendlich wert ist – eingedenk der Gelder, die Bahn und Landesbetrieb zuschießen, weil sie mit im Boot sitzen.

Es nützt nichts, eine Brücke für möglicherweise ein bis zwei Millionen Euro zu bauen, die am Ende kaum jemand nutzt. Das ist eigentlich eine logische Konsequenz. Aber auch eine, die die Politik dem betroffenen Wähler vor Ort vermitteln muss. Es geht nicht immer das Maximum, manchmal muss auch das Optimum reichen. Und wenn das in diesem Fall eine Sanierung des alten Gehweges ist, und Radfahrer ein kurzes Stück schieben müssen, ist das sicher keine perfekte Lösung. Aber auch nicht der Weltuntergang.

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