Umsetzung des Radverkehrskonzepts Verbesserungen für Radfahrer in Sankt Augustin in der Warteschleife

Sankt Augustin · Vor knapp einem Jahr hat der Sankt Augustiner Planungsausschuss das Radverkehrskonzept beschlossen. Die Mittel für die ersten Projekte stehen im Haushalt bereit. Doch bis alles umgesetzt ist, ist es noch ein langer Weg.

Der Radweg entlang den Gleisen zwischen den Haltestellen Hangelar-Ost und Sankt Augustin-Ort soll verbreitert werden - wenn es dafür Fördermittel gibt.

Der Radweg entlang den Gleisen zwischen den Haltestellen Hangelar-Ost und Sankt Augustin-Ort soll verbreitert werden - wenn es dafür Fördermittel gibt.

Foto: Holger Arndt

Zu enge Radwege, schlecht ausgebaute Strecken oder Hindernisse sollen für Radfahrer in Sankt Augustin langfristig möglichst der Vergangenheit angehören. Im Juli 2017 hat der Rat der Stadt das Radverkehrskonzept beschlossen – und damit Projekte festgelegt, die sofort, kurz-, mittel- oder langfristig umgesetzt werden sollen. Das Ziel: Die Stadt unter dem Leitbild „Lebenswertes Sankt Augustin durch Nahmobilität“ attraktiver und sicherer für Radfahrer zu machen – und künftig mehr Menschen zum Umstieg aufs Fahrrad zu bringen. Doch bis dahin ist es noch ein langer Weg.

Laut Stadtsprecherin Eva Stocksiefen sind die ersten Mittel zur Umsetzung des Konzepts Ende Februar mit dem Haushaltsplan für 2018/19 genehmigt worden. Darin enthalten sind folgende Projekte: Fahrradabstellanlagen, der Ausbau der Dornierstraße zur Fahrradstraße sowie die Verbreiterung der Radwege entlang der Gleise von der Haltestelle Ort bis Hangelar-Ost und von Hangelar-West bis zur Bonner Stadtgrenze und des Gehwegs an der Pleistalstraße. Für sie ist zunächst bis 2021 Geld eingeplant. Für die Verbreiterung der Radwege allerdings mit einer Einschränkung: „Für sie haben wir von der Politik eine Förderquote von mindestens 60 Prozent auferlegt bekommen. Sonst können wir es nicht machen“, sagt Stocksiefen. „Das ist nicht ganz so einfach.“

Stelle des Verkehrsplaners derzeit unbesetzt

1,7 Millionen Euro sind laut Haushaltsplan insgesamt bis 2021 für die Umsetzung des Radverkehrskonzepts vorgesehen, der Eigenanteil der Stadt liegt bei 1,2 Millionen Euro. Der Rest solle über Fördermittel finanziert werden, darüber hinaus solle vorab auch eine mögliche Kostenbeteiligung anderer Straßenbaulastträger geprüft werden, heißt es im Haushaltsplan. Auf die Sanierung und den Umbau der Dornierstraße entfallen davon rund 483 000 Euro, 336 000 Euro als städtischer Anteil. In diesem Jahr sollen die Planungen beginnen.

Sie können allerdings erst konkret werden, wenn die Stelle des Verkehrsplaners bei der Stadt ab Mitte des Jahres wieder besetzt ist. Sie sei seit ein paar Monaten vakant, so Stocksiefen. Das gleiche gelte für viele weitere Planungen. „Es gibt auch kleinere Maßnahmen, die wir aus der laufenden Straßenunterhaltung finanzieren könnten“, sagt die Stadtsprecherin mit Blick auf Projekte, die kurzfristig umgesetzt werden sollten. Dazu zählen auch Radfahr- oder Schutzstreifen, die markiert werden sollten. Das ist im Konzept beispielsweise an der Pleistalstraße in Birlinghoven oder der Siegstraße in Menden vorgesehen. Aber auch da sei es wichtig, dass der Verkehrsplaner sie umsetze, ergänzt die Stadtsprecherin. „Trotzdem tun wir was.“

So werde die Beschilderung für den Radverkehr überprüft, ergänzt oder – wo zu viele Verkehrszeichen stehen – entfernt. Auch das Thema Drängelgitter habe die Verwaltung auf der Agenda und bei den Fahrradabstellanlagen tue sich ebenfalls immer etwas. „An der neuen Mobilstation wird es nun sogar 90 überdachte Plätze für Räder geben.“ Bislang waren im Radhaus 75 Plätze vorgesehen. Stock-siefen: „Immer wenn wir neu oder umbauen, sind auch Abstellanlagen in größerem Umfang eingeplant.“

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