An Asklepios Kinderklinik "Tour der Hoffnung" endet in Sankt Augustin

Sankt Augustin · Die prominent besetzte „Tour der Hoffnung“ endet in diesem Jahr erstmals an der Asklepios Kinderklinik in Sankt Augustin. Zieleinfahrt ist am Samstagabend.

Wenn an diesem Mittwoch die „Tour der Hoffnung“, eine Benefiz-Radtour durch Deutschland für krebskranke Kinder, in Gießen zum 36. Mal startet, dann geht es für Manuela Melz, Vorsitzende der Elterninitiative krebskranker Kinder (EKKK) Sankt Augustin, und ihre Mitstreiter in den Endspurt. Denn in diesem Jahr lautet das Ziel der Tour erstmals Sankt Augustin. An der Asklepios Kinderklinik treffen am Samstag, 17. August, gegen 18.15 Uhr rund 190 prominente Teilnehmer auf ihren Fahrrädern ein – darunter Spitzensportler und Topmanager.

„Für uns ist das ein Ritterschlag“, sagt Melz. „Es ist ein besonderes Ereignis, auch wenn es mit viel Aufwand verbunden ist. Wir freuen uns darauf.“ Die Elterninitiative hat bei der Organisation der Veranstaltung in Sankt Augustin die Federführung, in Absprache mit der Leitung der Kinderklinik. Denn das Tourfinale wird eingebettet in das Klinikfest, das von 15 bis 19 Uhr läuft. „Es war schnell klar, dass wir das Klinikfest mit dem Tourfinale zusammenlegen wollen“, ergänzt sie. „Wir wollten den Teilnehmern auch die richtige Aufmerksamkeit widmen.“ Normalerweise werde das Fest erst nach den Sommerferien gefeiert.

Das erste Gespräch mit den Tour-Organisatoren führte Melz bereits im Dezember. Richtig intensiv laufen die Vorbereitungen seit drei Monaten. Dabei seien die Organisatoren auch vor Ort gewesen, um sich alles anzuschauen. „Immerhin reden wir davon, dass hier knapp 200 Fahrer in einem Pulk ankommen“, so die Vorsitzende. „Für uns als kleiner Verein ist das eine richtig große Hausnummer, da haben wir auch Respekt vor.“ Planungsmäßig seien sie aber gut aufgestellt – und auch viele Helfer stünden bereit. Etwa 120 werden es am Samstag sein.

"Tour der Hoffnung" wurde 1983 gegründet

Bevor die Radler am vierten Tag nach 373 Kilometern in Sankt Augustin eintreffen, führt sie die Tour über Siegen, Köln, Bochum und Hagen. Mit dabei sind etwa Fußballtrainer und -manager Felix Magath, Boxlegende Henry Maske und die Gold-Olympionikin und mehrfache Biathlon-Weltmeisterin Petra Behle. Kapitän des Fahrerfelds ist der ehemalige Radprofi Klaus-Peter Thaler. Gegründet wurde die „Tour der Hoffnung“ 1983 von Fritz Lampert, einem Professor an der Kinderklinik der Gießener Justus-Liebig-Universität. Die Strecke variiert jedes Jahr. In den durchfahrenen Orten sammeln die Teilnehmer Spenden für verschiedene Institutionen. Wie die Organisatoren auf ihrer Internetseite mitteilen, sind in den vergangenen 35 Jahren mehr als 36 Millionen Euro zusammengekommen, die zu hundert Prozent den Kindern zugute kamen.

Von den Spenden hat auch die EKKK bereits profitiert. Laut Melz wurde sie vor drei Jahren erstmals von der Vor-Tour der Hoffnung unterstützt. 2017 und 2018 erhielt der Verein Zuwendungen von der „Tour der Hoffnung“. In diesem Jahr komme die Unterstützung genau zum richtigen Zeitpunkt, so Melz. „Wir sind auf Spenden angewiesen und können gerade jetzt, wo die Zukunft der Kinderklinik zur Diskussion steht und viele Spender verunsichert sind, jeden Euro gut gebrauchen.“ Wie berichtet, hat der Asklepios-Konzern Mittel aus dem Krankenhausstrukturfonds des Bundes beantragt, um entweder das Deutsche Kinderherzzentrum oder die gesamte Klinik zu schließen.

Teilnahme am Schulunterricht ermöglicht

Die Elterninitiative betreut seit 30 Jahren eine Vielzahl an Projekten für krebskranke Kinder und deren Familien – vom Projekt Klassissimo, das Kindern auch während des Klinikaufenthalts die Teilnahme am Schulunterricht ermöglicht, bis hin zu Rückzugsorten wie der „Silberinsel“ in der Kinderklinik und der „Familieninsel“ in einem eigenen Wohnhaus. Darüber hinaus begleitet die Elterninitiative die jungen Patienten und ihre Familien bei der Nachsorge oft über viele Jahre bis Jahrzehnte. Eine Arbeit, die unabhängig von Zukunftsfragen zum Standort der Kinderklinik Sankt Augustin fortgesetzt werde, betont Melz.

Schon jetzt ist die Vorsitzende für die Unterstützung durch die „Tour der Hoffnung“ sehr dankbar: „Die Menschen, die da mitfahren, schenken eine Woche ihrer Freizeit krebskranken Kindern.“

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