Institut für Arbeitsschutz in Sankt Augustin wird erweitert Startschuss für 20-Millionen-Euro-Projekt in Sankt Augustin

Sankt Augustin · Der Tag hatte durchaus Symbolcharakter: Schließlich war an einem 15. August auch mit dem Bau des Kölner Doms begonnen worden, allerdings im Jahr 1248. Nun ging es um den Spatenstich für den Erweiterungsbau des Instituts für Arbeitsschutz (IFA) in Sankt Augustin.

Mit dem Spatenstich ist das Bauprojekt am Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung gestartet.

Mit dem Spatenstich ist das Bauprojekt am Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung gestartet.

Foto: Holger Arndt

„Wenn das kein berühmtes Vorbild ist“, sagte Rainhardt Freiherr von Leoprechting, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV), am Donnerstag beim Spatenstich für den Erweiterungsbau des Instituts für Arbeitsschutz (IFA) in Sankt Augustin.

Um den Dom zu vollenden, brauchte es damals rund 650 Jahre. „Da haben wir eindeutig andere Ziele“, so Leoprechting weiter. Denn: Die Arbeiten sollen Anfang 2019 abgeschlossen sein. Bis dahin entsteht ein zusätzlicher mehrgeschossiger Komplex, in dem chemische Labore, Büros, Servicebereiche sowie eine neue Hausdruckerei und die Poststelle Platz finden. Etwa 60 der derzeit rund 260 Beschäftigten des IFA werden später in den neuen Räumen arbeiten. Kostenpunkt: rund 20 Millionen Euro.

Das IFA an der Alten Heerstraße prüft, berät und forscht zu naturwissenschaftlich-technischen Fragen im Arbeits- und Gesundheitsschutz. Die Mitarbeiter untersuchen etwa die Ursachen von Arbeitsunfällen sowie Berufskrankheiten und entwickeln praktische Hilfen für mehr Sicherheit bei der Arbeit. Sie analysieren aber auch chemische und biologische Arbeitsstoffe und messen Gesundheitsbelastungen in Betrieben. Mehr 30 000 Gefahrstoffproben von Arbeitsplätzen erreichen das Institut jährlich, die Mitarbeiter führen mehr als 130 000 Analysen durch. Mehr als 80 Prozent der Aufträge erhält das IFA von den 33 Unfallkassen und Berufsgenossenschaften in Deutschland.

Mit dem Bauprojekt stellt sich das Institut nach eigener Aussage nun auf die Anforderungen des technologischen Wandels ein. „Die Arbeitswelt hat sich verändert“, sagte Walter Eichendorf, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der DGUV. „Mit ihr verändern sich auch Gefahrstoffe und Grenzwerte.“ 3D-Drucker, Nanotechnologie – das alles stelle die Mess- und Analysetechnik vor Herausforderungen. Das neue Laborgebäude werde den Raum und die technischen Möglichkeiten für neueste, zukunftsweisende Analyse- und Forschungsmethoden schaffen, die im bestehenden Analytiktrakt aus den 70er Jahren nicht mehr vorgehalten werden konnten.

Mit der Erweiterung setze die DGUV zudem ein wichtiges Zeichen nach innen und außen, sagte Leoprechting. So erhalte nicht nur der größte Standort der DGUV zusätzliches Gewicht, es sei auch eine Bestätigung für den Forschungsstandort Sankt Augustin und die Wissenschaftsregion Bonn. Leoprechting: „Das wir hier am richtigen Platz sind, bestätigt uns die Dichte an Instituten sowie die Nähe zu mehreren Hochschulen. So soll es auch in Zukunft bleiben.“

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