Interview mit Einsatzleiter der Feuerwehr So gefährlich war der Hochhausbrand in Sankt Augustin

Sankt Augustin · Sankt Augustins Stadtbrandinspektor Herbert Maur leitete am Dienstagabend den Großeinsatz im Wacholderweg in Niederpleis. Mit ihm sprach Hannah Schmitt.

Wie häufig sind in Sankt Augustin Hochhausbrände?

Herbert Maur: Wir werden etwa zwei bis drei Mal im Jahr zu einem Hochhausbrand gerufen. Im vorvergangenen Jahr gab es etwa den großen Brand in der Mittelstraße, bei dem ein Mann ums Leben kam. Er war aus seiner brennenden Wohnung auf den Balkon geflüchtet. Von dort konnten die Wehrleute ihn leider nicht mehr retten.

Wie gehen Sie bei solch einem Brand vor?

Maur: Wir haben als Feuerwehr dafür Standardeinsatzregeln, die die Vorgehensweise klar definieren. Zum Beispiel wird zwei Etagen unter dem Brandgeschoss im Hochhaus ein Depot gebildet. Dort sind dann auch Einsatzkräfte vor Ort, die schnell am Brandort sein können. Geleitet wird der Einsatz aber von außen.

Was sind die Schwierigkeiten bei einem Hochhausbrand?

Maur: Aufgrund der Etagenhöhe müssen die Wehrleute zu Fuß mit dem schweren Equipment zum Brandort gehen. Das sind 20 Kilogramm. Hinzu kommen Schlauchmaterial und Lüftungsgeräte. Die Drehleiter kommt lediglich bis zum achten Stock, da waren wir am Dienstagabend knapp darüber. Genau deshalb gibt es einen abgetrennten Rettungsweg in dem Gebäude am Wacholderweg. Eine Schwierigkeit kann zudem sein, alle Bewohner zügig aus dem Hochhaus zu bekommen. Das war aber am Dienstag kein Problem.

Wie bereiten Sie sich auf diese Einsätze vor?

Maur: Da wir in Sankt Augustin einige Hochhäuser haben, werden solche Szenarien regelmäßig von den Einheiten geübt.

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